08/08/2024 0 Kommentare
Botschaft und Brauchtum - Ein kleines Osterlexikon
Botschaft und Brauchtum - Ein kleines Osterlexikon
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Botschaft und Brauchtum - Ein kleines Osterlexikon
Foto: EKiR
Die Osterzeit gehört zu den zentralen Ereignissen im kirchlichen Kalender. Ohne den Tod von Jesus am Kreuz und seine Auferstehung gäbe es den christlichen Glauben gar nicht. In diesem Jahr begehen Christinnen und Christen das Osterfest rund um den 21. April (Ostersonntag). Was es mit dem Kreuzestod Jesu auf sich hat? Warum Christinnen und Christen an die Auferstehung glauben? Und warum Eier zum Osterfest gehören und was hinter den anderen österlichen Bräuchen steckt, erfahren Sie in unserem kleinen Osterlexikon.
Die kirchlichen Festtage
Gründonnerstag: Der Name leitet sich wahrscheinlich von „grinen“ (Greinen) her, dem mittelhochdeutschen Wort für „weinen“. In der Alten Kirche wurden an diesem Tag die Büßer wieder in die Kirche aufgenommen. Heute gedenkt die Kirche an diesem Tag vor Karfreitag an das letzte Abendmahl, das Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern feierte. Evangelische und katholische Gemeinden laden daher zu abendlichen Abendmahlsgottesdiensten ein.
Karfreitag: An diesem Tag gedenkt die Kirche der Kreuzigung und des Sterbens Jesu Christi. Der Tag steht ganz im Zeichen der Trauer, was auch der Name anzeigt: Das Althochdeutsche „Kara“ bedeutet „Klage“. In den Gottesdiensten schweigen an diesem Tag Glocken und Orgel, und auch auf Blumen und anderen Schmuck wird verzichtet.
Ostern ist das älteste und zugleich bedeutsamste Fest der Christenheit – auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung der Weihnachtszeit eine weitaus größere Bedeutung zugemessen wird. An diesem Tag feiern die Kirchen die Auferweckung Jesu Christi von den Toten und denken damit an den zentralen Punkt ihres Glaubens. In den ersten christlichen Gemeinden war Ostern zugleich der Tauftag. Seit dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. liegt das Osterfest auf dem ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Was es mit dem deutschen Namen „Ostern“ auf sich hat, ist nicht eindeutig geklärt. Er könnte aus einem Wort für ein germanisches Frühlingsfest, das so viel wie „Morgenröte“ meint, entstanden sein. In Sprachen wie dem Griechischen, Italienischen oder Französischen ist ein Bezug zum hebräischen „Pessach“ erkennbar und verweist darauf, dass das christliche Osterfest im jüdischen Passahfest wurzelt.
Bräuche und Symbole zu Ostern
Was das Ei mit Ostern zu tun hat
Das Ei ist Sinnbild für das Leben und wurde in der Christenheit bereits früh als Symbol für die Auferstehung verwendet, als Zeichen für das neue Leben, das in Jesus Christus in die Welt gekommen ist. Auch die Schale des Eis hat diese Deutung angeregt: So wie das Küken die Schale zerbricht, erhebt sich Jesus aus dem Grab.
Eier mit bunten Farben zu schmücken hat ebenfalls Tradition. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden mit religiösen Motiven verzierte Eier beliebt. Heute gehören bunte und verzierte Eier zum Osterfest in vielen Familien, egal ob sie sich kirchlich gebunden fühlen oder keinen Bezug mehr zum christlichen Glauben haben. Auch in vielen evangelischen Kirchen gibt es zum Osterfest Eier, beispielsweise beim Osterfrühstück.
Wie der Hase in das Osterfest gekommen ist
Osterhasen aus Schokolade gehören zum Osterfest wie Schoko-Nikoläuse zur Weihnachtszeit. Der Hase galt in heidnischer Zeit wegen seiner kurzen Fortpflanzungszyklen als Symbol der Fruchtbarkeit und der erwachenden Natur im Frühling. Die christliche Tradition verband diese heidnische Sicht dann mit der Auferstehungshoffnung. Warum der Hase allerdings Ostereier bringt, ist bis heute nicht geklärt.
Warum das Osterlamm auf dem Tisch steht
Das Osterlamm ist ein typisches Gebäck für die Osterzeit. Es nimmt die Vorstellung vom Opferlamm auf, mit dem die Christenheit seit ihren Anfängen den Kreuzestod Jesu gedeutet hat.
Warum in der Osternacht eine Kerze angezündet wird
Osterkerzen werden seit dem vierten Jahrhundert in christlichen Ostergottesdiensten entzündet. Sie leuchten als erstes Licht in der noch dunklen Kirche und verweisen so auf den auferstandenen Christus als das „Licht der Welt“. Osterkerzen werden mit dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets verziert, dem „Alpha“ und „Omega“ als Zeichen für Christus, der als Anfang und Ende die ganze Welt umfasst. Sie tragen zudem ein Kreuzzeichen, da Ostern als Fest der Auferstehung nicht ohne den Kreuzestod Jesu an Karfreitag zu denken ist. Osterkerzen begleiten die Kirchengemeinden in jedem Gottesdienst. In zahlreichen evangelischen Kirchengemeinden werden an ihnen auch die Taufkerzen entzündet.
Eine Übersicht aller evangelischen Ostergottesdienste und –feiern in Bochum finden Sie hier.
Rolf Stegemann (mit EKvW)
Foto: EKiR
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