08/08/2024 0 Kommentare
Von der Kollekte zum Kollektor
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Von der Kollekte zum Kollektor
Kunst sammelt Geld für die Jugendarbeit in der Gemeinde
Aktionskünstler Thomas Klegin vor dem Kollektor. Foto: Wicho
"Dieses Kunstwerk stelle ich Gemeinden gerne auf Zeit für einenguten Zweck zur Verfügung", betonte jetzt Thomas Klegin, Professor fürBildende Künste und Aktionskünstler, in der Lutherkirche am Stadtpark.Er präsentierte dort sein Objekt "Kollektor". Bis zum 10. Juni 2019 wirddas rund fünf Meter hohe und knapp 1,5 Meter breite Werk in der Kircheverbleiben. Bis dahin soll damit möglichst viel Geld für diegemeindliche Jugendarbeit gesammelt werden.
Dass dasKunstobjekt nun an Ort und Stelle steht, war dem Künstler persönlichsehr wichtig. Klegin präsentierte dazu ein Familienfotoalbum underklärte: "Meine Eltern haben hier in der Lutherkirche am 30. April 1955geheiratet." Seine spätere Patentante feierte 1959 zudem dort ihreHochzeit. Der heute 57-Jährige wuchs selbst im Stadtteil Hamme auf. Überdas Familienalbum und seine noch lebende Tante kam der Kontakt zurLutherkirche. "Die Kirche habe ich schon oft von außen gesehen, wenn ichauf dem Weg zum Kunstmuseum war. Jetzt ist sie mir sehr nahe gekommen",erzählte er dazu.
Die Installation stellte der Objektkünstlerim Lutherjahr 2017 eigens für die Stadtkirche und dieAusstellungsbiennale der Stadt Schwabach her. Er blickte damit auf dasJahr 1517 und auf 500 Jahre Reformation zurück. Klegin: "DieAblasskampagne des Dominikaner-Predigers Johann Tetzel rief im Frühjahr1517 Martin Luther auf den Plan, der daraufhin in seinen Predigten dasdamals missbräuchliche Ablasswesen angeprangerte. Es war der Auftakteiner Revolution in Kirche und Gesellschaft."
Pfarrer Henri Krohnnahm deshalb in seiner Ansprache Martin Luther als einen Ausgangspunkt.„Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das isteigentlich dein Gott“, zitierte er. Das mache deutlich, dass heutzutagevieles für die Menschen, vor allem aber viel Geld zu besitzen, ein Gottsei", so der Pfarrer weiter. Krohn: "Das Gleichnis vom reichen Jüngling zeigt aber, dass das Teilen nach Jesus Christus der richtigere Wegist." Die Installation stelle mit der Kollekte ebenfalls das Teilen inden Mittelpunkt.
"Das Werk steht für moderne skulpturaleAktionskunst", betonte Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Kessler-Slottabei ihrer Werkeinführung. Nicht nur den Namen sondern auch eine Reihe anEinzelstücken am Objekt habe Klegin der kirchlichen Sprach- undBildwelt entlehnt, erläuterte Slotta. Etwa die zwölf Apfelpflücker, diemit drei Meter langen Alustangen in Goldoptik zu Kollektensammlernumfunktioniert wurden.
Die Installation in der Lutherkircheam Stadtpark (Klinikstraße 10) kann vor und nach den Gottesdienstensowie während der "Offenen Kirche" besichtigt werden: samstags 14-18 Uhrund sonntags 12-18 Uhr.
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