08/08/2024 0 Kommentare
Sauer-Orgel in der Lukaskirche erklingt wieder in ihrem ursprünglichen Klang
Sauer-Orgel in der Lukaskirche erklingt wieder in ihrem ursprünglichen Klang
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Sauer-Orgel in der Lukaskirche erklingt wieder in ihrem ursprünglichen Klang
Stiftung lässt historischen Spieltisch einbauen
Per Kran schwebte der historische Spieltisch von 1902 auf der Orgelempore derLukaskirche ein. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper
Die Wilhelm-Sauer-Orgel in der Lukaskirche gilt heute als die letzte noch erhaltene Orgel dieser Bauart in ganz Westfalen und ist die älteste evangelische Orgel in Bochum. Nun bekommt das zweimanualige Instrument einen historischen Orgelspieltisch von 1902.
Aktuell schwebte er per Kran durchs Kirchenschiff zum neuen Platz auf der Orgelempore. Die Mitarbeiter Christin Egbers und Gunnar Schmid von der Orgelwerkstatt Christian Scheffler (Jacobsdorf Brandenburg) nahmen ihn dort in Empfang, um ihn nun einzubauen.
Tischlerin Egbers übernimmt die Holzarbeiten, Orgelbaumeister Schmid die Anschlüsse zu den 30 Spielregistern. Dazu gehört vor allem das Verlöten der gerade mal 11 Millimeter dünnen Bleirohre für die Luftzuführung. Hier kommt das besondere dieser Orgelbauart ins Spiel: Das Öffnen und Schließen der Ventile der einzelnen Orgelregister werden durch Luft gesteuert anstatt elektrisch oder mechanisch.
Seit August beschäftigte sich der 59-jährige Orgelfachmann mit der originalgetreuen Aufarbeitung des Spieltisches.
Ein zweites Team der Firma kümmert sich um die Feinarbeiten im Instrument. "Sie bringen die Orgel wieder im historischen Klang von 1899 zum Klingen", berichtete Ulrich Wicking, Vorsitzender der Stiftung Lukaskirche. "Etwa 90 Prozent der ursprünglichen Orgelleistung werden dann zur Verfügung stehen." In 2020 sollen durch Feinarbeiten die fehlenden zehn Prozent hinzukommen.
„Als der alte Tisch nicht mehr instand zu setzen war, suchten wir Ersatz“, erinnerte sich Wicking. Den fand die Stiftung in der evangelischen Kirche von Tönning in Schleswig-Holstein. Dieser Tisch war jedoch durch falsche Lagerung ebenfalls sanierungsbedürftig.
Die Stiftung hatte eigentlich kein Geld mehr für das Projekt. Durch die Kirchenreparatur in den zurückliegenden Jahren fehlten die Mittel. Die Landeskirche erlaubte durch eine Freigabe, die nötigen 88.000 Euro aus dem Stiftungsstock zu entnehmen. Sie müssen binnen fünf Jahre wieder eingezahlt werden.
Wicking: "Die Investition lohnt sich. Die Anschaffung eines originalgetreuen Nachbaus zu einem späteren Zeitpunkt hätte uns aufgrund des Denkmalschutzes rund 120.000 Euro gekostet.“ Zu Weihnachten soll die Orgel wieder ohne Mängel erklingen.
Fritz-Wicho Herrmann-Kümper
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