Menschen - Orte - Schicksale

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Buch führt durch 400 Jahre jüdisches Leben im mittleren Ruhrgebiet

„Juden gab und gibt es hier schon immer“ - So könnte das stille Motiv einer aktuellen Buchveröffentlichung lauten, die begleitend zur neuen Dauerausstellung in der Bochumer Synagoge erschienen ist. Auf knapp 100 Seiten mit zahlreichen Bildern, Illustrationen und begleitenden Texten wird erstmals die Alltagegeschichte jüdischer Menschen im mittleren Ruhrgebiet in den vergangenen 400 Jahren dokumentiert.

 „In der Region Bochum, Herne und Hattingen hat jüdisches Leben eine lange Tradition“, erläutert Dr. Manfred Keller, Herausgeber der Sammlung mit dem Titel „Menschen - Orte – Schicksale. 400 Jahre jüdisches Leben in Bochum – Herne – Hattingen“. Bereits im Mittelalter werden Juden in den Chroniken erwähnt, in der frühen Neuzeit sind sie auch urkundlich nachzuweisen. So ist in Wattenscheid jüdisches Leben um 1500 belegt.

Das Buch dokumentiert anschaulich und eindrücklich die drei Gemeindephasen in den vergangenen 400 Jahren. Der ersten Ansiedlung von Juden folgt die Gründung von Gemeinden und der Bau von Synagogen. Ein vielfältiges jüdisches Leben beeinflusst und fördert in den folgenden Jahren auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben in den Revierstädten. Ein Miteinander, das abrupt in der NS-Zeit abreist.

Nach der Shoah und dem 2. Weltkrieg folgt die 2. Phase, neue, kleine jüdischen Gemeinden entstehen auch in Bochum und Herne. Schließlich folgt mit dem Zusammenbruch der UdSSR und dem damit verbundenen Zuzug sowjetischer Juden eine Welle von Neugründungen, unter auch 1999 mit der jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen.

Die Konzeption für Buch und Ausstellung hat Manfred Keller gemeinsam mit dem Bochumer Historiker Dr. Hubert Schneider entwickelt, der mitten in den Vorbereitungen 2022 starb. Den Anstoß dazu hatte die Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen gegeben, gefördert vom Freundeskreis Synagoge Bochum-Herne-Hattingen. Das reich illustrierte Buch eignet sich besonders auch für Jugendliche und damit für den Einsatz im Unterricht.

Herausgeber Dr. Manfred Keller (l.). überreicht das Buch zur Ausstellung „Menschen -Orte – Schicksale“. 400 Jahre jüdisches Leben in Bochum – Herne – Hattingen“ (im Hintergrund) an Carina Gödecke und Alexander Rychter vom Freundeskreis Synagoge Bochum-Herne-Hattingen. Foto: © Nikita Zarscikov (Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen)


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