"Mein Wille geschehe" - Lesung in der Pauluskirche

"Mein Wille geschehe" - Lesung in der Pauluskirche

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"Mein Wille geschehe" - Lesung in der Pauluskirche

Unterhaltsamer Krimiabend mit Autor und Pastor Bernd Schwarze in der Pauluskirche

„Manchmal benutzt Gott das Böse in uns, um Gutes zu tun.“ Das Gute und das Böse lassen in „Mein Wille geschehe“, dem Kriminalroman von Bernd Schwarze, nicht lange auf sich warten.

Schon in den ersten Kapiteln wird deutlich, wer in dieser Geschichte auf welcher Seite steht. Mit Pastor Benedikt Theves, dem Protagonisten des Romans, möchte man jedenfalls nur Mitleid haben:  Unglücklich verheiratet mit Silke, die kein gutes Haar an ihm und seiner Arbeit lässt, überfordert in seinem Beruf, unzufrieden mit seinem Leben. Die Geschichte beginnt auf seinem Weg zum Gottesdienst. 

Bernd Schwarze, selbst seit mehr als zwanzig Jahren Pastor an der St. Petrikirche in Lübeck, verstand es bei seiner Lesung in der Pauluskirche in der Bochumer Innenstadt ausgezeichnet, die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt von Benedikt Theves zu entführen: Das am Sonntagmorgen wie ausgestorben daliegende Alsberg, in dem Benedikt dem Gottesdienst in der Petrikirche mit Angst entgegensieht. Nicht nur war die Predigtvorbereitung „die Hölle“ gewesen; der Aufstieg zur Kanzel fiel ihm schon schwer und die spärlichen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher konnte er mit seinen Ausführungen zur Geschichte von Abraham und Isaak wieder einmal nicht in seinen Bann ziehen. „Die Angst vor dem Scheitern war kein Wahn. Sein Scheitern hatte längst begonnen“, denkt er über sich selbst.

Bernd Schwarze dagegen brachte mit seinen Beschreibungen von der gemeindlichen Geselligkeit beim Kirchkaffee oder dem sich zu einem Streit entwickelnden Gespräch zwischen Benedikt und Silke am Mittagstisch sein Publikum immer wieder zum Schmunzeln oder Lachen. Die ausgewählten Passagen gaben einen unterhaltsamen Einblick in das Leben verschiedener Persönlichkeiten in Alsberg. Und – natürlich – beendete der Autor und Pastor diese Einblicke mit einem wortwörtlichen Schlag: Dem Schlag mit dem silbernen Altarkreuz auf den Schädel eines gewalttätigen Ehemanns, ausgeführt von Benedikt Theves in der Sakristei seiner Kirche.

Eindrucksvoll untermalt wurde die Lesung durch die musikalische Begleitung an der Orgel von Kirchenmusiker Hendrik Ziser. Die Abendstimmung in der Pauluskirche bot einen gelungenen Rahmen, um sich von Musik und Worten in den Bann der Geschichte ziehen zu lassen. Pastor Constantin Decker führte durch den Abend, an dessen Ende die Besucherinnen und Besucher zahlreich Gebrauch machten von der Möglichkeit, den Roman zu erstehen und selbst zu erfahren, wie genau sich das Leben von Benedikt Theves nach dieser Tat verändert. Der Mord, so verrät es der Klappentext des Buches, wird das Leben des Pastors auf den Kopf stellen: Er verspürt neue Energie, seine Predigten werden plötzlich beliebt, immer mehr Menschen kommen in seine Gottesdienste. Doch sein schlechtes Gewissen sitzt ihm ebenso im Nacken wie ein misstrauischer Hauptkommissar.

„Mein Wille geschehe“ ist der erste Roman von Bernd Schwarze. Die Idee dazu kam ihm bei einem gemeinsamen Abendessen mit seinem Freund Sebastian Fitzek. Der Roman, erschienen im Juli dieses Jahres, ist auch als Hörbuch erhältlich, gelesen von Bernd Schwarze selbst.

Hendrik Ziser (v.l.), Bernd Schwarze und Constantin Decker gestalteten gemeinsam die Lesung in der Pauluskirche.

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