In der Geschichte von „Bartimäus“ ging es um Behinderung, Ausgrenzung und Freundschaft

Ausdauernder Applaus und zwei Zugaben: Mit einer erfolgreichen Aufführung in der Lutherkirche endete am Freitagnachmittag das Kindermusicalprojekt des Evangelischen Kinder- und Jugendreferates.

Traditionell in der zweiten Sommerferienwoche steht es schon seit vielen Jahren immer wieder auf dem Programm – „manche Familien planen mittlerweile sogar ihre Urlaube entsprechend darum herum“, erzählt Jugendreferentin Ruth Ditthardt.

Unter ihrer Leitung hatten 38 Kinder im Alter von sieben bis 12 Jahren und ein ehrenamtliches Team aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Woche lang das Musical „Bartimäus – Ein wunderbarer Augenblick“ geprobt. Vieles muss da bedacht und geübt werden, die Chorstücke ebenso wie die vielen Solo-Auftritte, Texte müssen auswendig gelernt, Theaterszenen einstudiert werden und schließlich braucht es auch ein Bühnenbild, Kostüme und Requisiten.

Die Probenarbeit zahlte sich aus – bereits mit dem ersten Lied brachten die Kinder richtig Stimmung auf die Bühne. Das Stück erzählt die Geschichte des blinden Bartimäus, der am Ende von Jesus geheilt wird und wieder sehen kann. Zuvor erfährt er jedoch schon als Junge Ausgrenzung und Beleidigungen – als „Blindschleiche“ wird er bezeichnet und vom gemeinsamen Fußballspiel von den anderen Kindern ausgeschlossen. Ihm bleibt nur ein Leben als Bettler vor den Stadttoren von Jericho, bis Jesus in die Stadt kommt und ihm die „Farben des Lebens“ zurückgibt. Doch auch, als Bartimäus wieder sehen kann, vergisst er nicht, was er während seiner Blindheit gelernt hat, nämlich mit dem Herzen zu sehen: „Durchblicker mit Mut, mit dem Herzen sieht man gut.“

Die rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer – überwiegend Eltern der teilnehmenden Kinder – bedachten die kleinen Sängerinnen und Schauspieler mit kräftigem Applaus und das Team mit einer großzügigen Spende im Kollektenkörbchen am Ausgang. Ruth Ditthardt bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Seit Februar hatten sie sich in mehreren Vorbereitungstreffen auf die Projektwoche vorbereitet. „Das Team ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes“, erklärt Ruth Ditthardt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre Energie und Zeit für die Kinder ein und werden zugleich selbst mit wertvollen Erfahrungen bereichert.“ Um Nachwuchs muss sie sich hier keine Sorgen machen: Von den älteren Kindern meldeten sich nach der Aufführung bereits einige, die im nächsten Jahr als Helfer mitmachen möchten, wenn es wieder heißt: Bühne frei für das Kindermusical.

Aufgrund seiner Blindheit muss Bartimäus seine Tage als Bettler vor den Stadttoren Jerichos verbringen. Foto: Kirchenkreis

Der Chor brachte schon gleich mit dem ersten Lied richtig Stimmung auf die Bühne. Foto: Kirchenkreis

Die "Farben des Lebens" kann Bartimäus wieder sehen, nachdem er von Jesus geheilt worden ist. Foto: Kirchenkreis