Ein zupackender Typ verlässt die Kirchengemeinde

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Ein zupackender Typ verlässt die Kirchengemeinde

Verabschiedung von Pfarrer Henri Krohn am Reformationstag

Eine echte Institution verlässt die Kirchengemeinde Bochum, verlässt die Lutherkirche. Deutlich wurde das im Gottesdienst am Reformationstag, der zeitgleich den Rahmen für die Entpflichtung von Pfarrer Henri Krohn bot, nicht nur an den Kirchenbänken, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Auch der immer wieder aufbrandende, nicht enden wollende Applaus für den beliebten und geschätzten Pfarrer zeugte davon, wie viele Menschen ihn vermissen werden.

„Ich habe das Gefühl, dass es Menschen hier in Bochum und ganz besonders hier im Stadtparkviertel gibt, die sich einigermaßen sicher sind, dass Du schon in etwa seit der Reformationszeit hier Pfarrer bist“, sagte Superintendent Gerald Hagmann dann auch in seiner Ansprache. Und fügte hinzu: „Jeder und jede kennt dich und schätzt dich, über alle Generationen hinweg. Du bist ein sehr gefragter Seelsorger. Zugleich bist du sehr klar und deutlich, auch als Prediger. Du bist musikalisch, hast zusammen mit Elisabeth Esch hier an der Lutherkirche so etwas wie einen Hotspot evangelischer Kirchenmusik etabliert. Und du bist im besten Sinne des Wortes ein echt zupackender Typ.“ 

Ob Motorsäge oder Bohrhammer, ob ein Baum zu fällen war oder eine Wand einzureißen, Henri Krohn legte gern selbst mit Hand an. Vieles habe er auf diese Weise in der Gemeinde bewegt, ganz praktisch, aber auch im Hinblick auf die sich immer verändernde Kirche. „Du warst immer für Innovation und Weiterentwicklung offen, für Teamplay und fürs Miteinander. In deiner zugewandten und zupackenden Art hast du das Evangelium nicht nur verkündet, sondern verkörpert. Und wir alle werden dich sehr vermissen.“

Offene und klare Worte fand Henri Krohn auch in seiner Predigt über den Psalm 126 nach Hanns Dieter Hüsch: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit – ein gutes Motto für den Reformationstag, gerade in Zeiten wie diesen.“ Viel zu häufig sprechen wir heute lieber von „man“ als vom „ich“, sagte Krohn und rief dazu auf, häufiger bewusst „ich“ zu sagen: „Das ‚Ich‘ gibt dem Menschen Würde und Wert. Als Mensch Ebenbild Gottes zu sein, heißt, Ich zu sein und Ich zu sagen. Ich darf sein, wie ich bin. Ich bin von Gott gesucht, gefunden und geliebt.“

Der „kirchenmusikalische Hotspot“ wurde im Gottesdienst ebenfalls hör- und erlebbar. Unter Leitung von Kirchenmusikerin Elisabeth Esch sorgten das Blechblasquartett Quartensprung, die Luther-Kantorei und die Kinder der Singschule für die feierliche musikalische Gestaltung und begleiteten den Gemeindegesang. 

Im Gottesdienst verabschiedete die Gemeinde zudem den langjährigen Küster an der Johanneskirche, Volker Stark. Der kennt das Leben als ‚Ruheständler‘ bereits seit einigen Jahren, doch, so verriet Henri Krohn, dem offiziellen Abschied kam immer etwas dazwischen. Nun nutzte die Gemeinde aber die Gelegenheit, sich bei ihm noch einmal für den großen Einsatz in allen Belangen rund um die Johanneskirche zu bedanken, bevor der anschließende Empfang noch Raum für persönliche Dankes- und Abschiedsworte, Austausch und Begegnung bot. 

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