Ein Kantor - zwei Kontinente - drei Leben

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Ein Kantor - zwei Kontinente - drei Leben

5. Festival „Musik & Kultur der Synagoge“

„Wir wollen die vergessene Musik der europäischen Synagogen neu erklingen lassen“, beschreibt Leiter Dr. Manfred Keller das Ziel des Festivals „Musik & Kultur der Synagoge“, das 2008 ins Leben gerufen wurde. Vom 8. bis 21. September 2024 findet die fünfte Ausgabe in Bochum und der Metropole Ruhr statt. Im Mittelpunkt stehen Leben und Werk des früheren Bochumer Kantors Erich Mendel / Eric Mandell (1908-1988).  

Bereits das Auftaktkonzert am Sonntag, 8. September, im Kunstmuseum Bochum knüpft an die Lebensgeschichte Erich Mendels an. Bis zur Flucht aus Nazi-Deutschland 1939 war sein Wirken Teil der deutsch-jüdischen liberalen Musiktradition. Als Eric Mandell wirkte er seit 1941 in Philadelphia/USA an der Entwicklung der amerikanischen Synagogenmusik mit. Auch dieses Repertoire wird im Konzert vorgestellt. Neben den deutsch-jüdischen Kantorinnen Sveta Kundish, Alina Treiger und Aviv Weinberg beteiligt sich der israelische Schofar-Virtuose Bar Zemach an dem Konzert. Der Pianist Jascha Nemtsov übernimmt  den Klavierpart  und führt durch das Programm.

Am Montag, 9. September 2024, findet in der Synagoge Bochum ein Symposion zur „Eric Mandell Collection“ (Philadelphia) statt, einer der größten Sammlungen synagogaler Musik weltweit, deren Wurzeln in Mendels Bochumer Zeit zurückreicht. Zu den Referenten zählt der Präsident des Gratz College Philadelpia, Rabbiner Prof. Dr. Zev Eleff.

Unter dem Titel „Auf den Spuren des Bochumer Kantors Erich Mendel“ führt Dienstag, 10. September, eine Exkursion nach Münster, Gronau und Enschede. In Münster wurde Mendel von 1916 bis 1922 zum Kantor und Lehrer ausgebildet. In Gronau, seinem Geburtsort, steht die „Alte Synagoge Epe“  auf dem Programm. Letzte Station ist das holländische Enschede. Dorthin hatte Mendel seine Sammlung 1939 transportiert. Sie ging bis auf einen verschwindenden Rest verloren.

In zwei Konzerten – Samstag, 14. September 2024, in der Dorfkirche Bochum-Stiepel und Sonntag, 15. September 2024, im Kulturzentrum Erlöserkirche Marl-Brassert – bringt das Münsteraner Ensemble „mendels töchter“ das kompositorische Werk von Erich Mendel / Eric Mandell zum Klingen. Die Interpretation der vier Musikerinnen Vanessa Hövelmann, Barbara Keller, Cornelia Klären und Ulle Pfefferle zeichnet sich aus durch Frische und hohe Musikalität.

Das Festival endet am Samstag, 21. September 2024, in der Ev. Lukaskirche Altenbochum mit einem Konzert für Viola und Orgel. Semjon Kalinowsky (Lübeck) und Prof. Thorsten Laux (Düsseldorf)  verbinden den Klang der Orgel in der Liturgie mit der künstlerischen Darbietung der Viola für den Konzertsaal.
Das Festival basiert auf einem Netzwerk lokaler und regionaler Institutionen, das sich über viele Jahre unter dem Motto  "Für jüdisches Leben. Gegen Antisemitismus" im Umfeld der Ev. Stadtakademie Bochum gebildet hat. 

Das vollständige Programm findet sich auf der Webseite der Ev. Stadtakademie Bochum, www.stadtakademie.de.

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