Das "Teehaus": Treffpunkt in Gerthe seit 20 Jahren

Das "Teehaus": Treffpunkt in Gerthe seit 20 Jahren

Das "Teehaus": Treffpunkt in Gerthe seit 20 Jahren

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Das "Teehaus": Treffpunkt in Gerthe seit 20 Jahren

"Wir haben derzeit rund 25.000 Besucher pro Jahr", freut sich Pfarrer Johannes Romann zusammen mit Angelika Dahlhaus, der Teamleiterin vom "Teehaus" der evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Nord. Nun feierte der Gemeindetreffpunkt im Park "Bethanien" hinter der Christuskirche sein 20-jähriges Bestehen.

Gefeiert wurde zunächst mit einem Gottesdienst in der Christuskirche und dann rund um das Teehaus im Park: "Wir setzen auf gemütlichen Beisammensein bei Essen und Trinken", erklärte dazu Dahlhaus, die mit ihrem 15-köpfigen Team von Ehrenamtlichen alles vorbereitete.

Die Gemeinde setzte von Anfang an konsequent auf Ehrenamtliche für den Bau und Betrieb des gerade mal 60 Quadratmeter großen Gebäudes. So garantiert das Team nicht nur eine verlässliche Öffnung des Hauses für Gerther Bürger und darüber hinaus. Schon beim Bau halfen Gemeindemitglieder. "Rund 12.000 Stunden an Eigenarbeit fielen an", erinnert sich der Pfarrer. "Wir errichteten das Haus allein mit Hilfe von Spenden. Der Bau sollte den Preis von 200.000 D-Mark nicht überschreiten", so Romann weiter. Architektin Ulrike Bergmann aus Welver übernahm die Planung und Bauleitung. Sie entwickelte auch eine dekorative Grafik, um die Spendenfreudigkeit der Gemeindemitglieder zu unterstützen.

Nach zwei Jahrzehnten Betrieb schauen der 65-jährige Seelsorger und Dahlhaus, die seit 2004 dabei ist, zufrieden zurück. Es gab nur einen Einbruch, aber viel soziales Zusammensein. "Zahlreiche Leute haben hier im Hause viele gemütliche Stunden verbracht. Hier wurde geplant, gesungen und so manche Beziehung gestiftet", lacht Romann. Dem Gemeindeprojekt kam da auch seine zentrale Lage zu gute. "Wir liegen direkt an einem gut genutzten Fußweg von der benachbarten Siedlung zu den Läden im Stadtteil", betont Dahlhaus. "Da machen viele gern mal hier Pause", so die 61-Jährige weiter.

Verändert hat sich über die Jahre auch die Beziehung zum Haus. "Anfangs hat mich mancher für etwas verrückt erklärt, als wir als Gemeinde hier das ‚Teehaus‘ bauten. Heute gibt es nicht wenige Stimmen, die meinen, wir hätten es 50 Quadratmeter größer bauen können", schmunzelt Romann. Das war 1998, als die ehemalige Evangelische Gemeinde Gerthe den Bau begann. Am 1. August 1999 ging der Betrieb los. Und als die Gemeinde im April 2017 ihr Gemeindehaus schloss und für die neue Kindertagesstätte "Bethanien" abriss, zog so manche Gemeindegruppe ins Haus um.

Aber woher kommt der Name "Teehaus"? Pfarrer Romann reiste 1991 nach "der Wende" in den Osten. Im Schlosspark zu Sanssouci (Potsdam) sah er das goldfarbene, achteckige, chinesische Teehaus, das Friedrich der II. von Preußen dort errichten ließ. Das begeisterte ihn so sehr, dass er ein solches Haus im Park hinter der Kirche errichten wollte. Nach acht Jahren wurde es Wirklichkeit, natürlich deutlich kleiner und nicht ganz so prunkvoll.

Das Teehaus ist geöffnet dienstags bis freitags von 10 - 12 Uhr und von 15 - 17 Uhr, samstags von 10 Uhr bis 12 Uhr sowie sonntags von 15 bis 17 Uhr.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Angelika Dahlhaus (l.) und ein Teil ihres Teams vor dem Teehaus.

Leckeres Frühstück (v.l.): Die Senioren Josefine, Gertrud, Maria und Manfred treffen sich regelmäßig dazu im Teehaus. Fotos: F.-W. Herrmann-Kümper

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