Bochumer Frauen waren Thema

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Bochumer Frauen waren Thema

Frauenhilfe im Bezirk Johanneskirche gestaltet Start der Andachtsreihe „An-Gedacht“

Die Geschichte Bochumer Frauen thematisierte die Frauenhilfe Johanneskirche beim ersten „An-Gedacht“ (v.l.): Romy Heyer, Renate Bühner und Irmgard Kaminski. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

„Das Wirken von Frauen in der Zeitgeschichte wird eher selten Thema. Deshalb wollen wir hier Frauen aus der Bochumer Geschichte vorstellen.“ Damit eröffnete Renate Bühner von der Frauenhilfe Johanneskirche „An-Gedacht“, das neue geistliche Angebot an der Johanneskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum. Bühner gestaltete den Auftakt zusammen mit Romy Heyer und Irmgard Kaminski zum Thema „Bochumer Frauen“.

Die drei Frauenhilfsaktiven stellten dabei Frauen vor, die in ihrer Zeit das Leben in der Stadt bzw. damaligen Region in einer von Männern geprägten Gesellschaft aktiv mitgestaltet haben. Das waren unter anderem Gräfin Imma von Stiepel, Henriette Marita von Nöel sowie Pfarrerin Ursula Schafmeister.

Gräfin Imma von Stiepel kam in den Blick, weil sie die erste bekannte Bochumer Frau überhaupt ist. Ihr Verdienst: Sie erkämpfte den Bau der Stiepeler Dorfkirche ab 1008. Henriette Marita von Nöel, eine Enkelin des berühmten Bochumer Arztes Arnold Kortum, ging wiederum in die Geschichte ein, weil sie die Gründerin der „Hildegardis Schule“ ist. Bühner: „Im Jahr 1860 eröffnete sie die „Katholische Höhere Töchterschule“. Ab 1870 stand sie bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg an der Augustastraße (heute Hans-Böckler-Straße).“ Den heutigen Namen erhielt die Schule 1916. Namensgeberin war Hildegardis von Bingen.

Pfarrerin Ursula Schafmeister, die erste Evangelische Pfarrerin in Bochum, hat wiederum eine besondere Beziehung zur heutigen Gemeinde. Sie wirkte von 1966 bis 1992 an der innerstädtischen Pauluskirche (neben Kortum). Der Verdienst der gebürtigen Bielefelderin gemeinsam mit anderen Frauen: Sie öffneten Mitte der 60er Jahre den Pfarrberuf für Frauen innerhalb der Landeskirche von Westfalen. Allerdings zunächst mit Einschränkungen, wie Heyer bei der Vorstellung berichtete: „Mindestens zwei Kollegen mussten ihr zur Seite stehen. Die Pastorin musste im Zölibat leben, ihre Amtsbrüder nicht.“

Wie es zum neuen Angebot kam, erklärte Pfarrer Volker Rottmann, als er die rund 50 Besucher begrüßte: „Wir haben uns im Gemeindebezirk überlegt, neben der „Nudelkirche“ ein weiteres geistliches Angebot zu schaffen. Für dessen Gestaltung wollen wir Gemeindegruppen, gemeindliche Einrichtungen und gemeindenahe Einzelpersonen gewinnen. Für die nächsten sechs Veranstaltungen bis März 2021 ist uns das gelungen.“ Neben der Frauenhilfe gestalten deshalb unter anderem der Kirchenchor und die Ev. Kindertagesstätte „Die Schatzinsel“ das Angebot.

Das nächste „An-Gedacht“ findet am Sonntag, 14. November, um 11 Uhr an der Johanneskirche (Ennepestraße 15) statt. Thema ist „Mensch sein“. Im Mittelpunkt der Andacht von Birgit und Christel Reuter steht das Lied „Mensch“ von Herbert Grönemeyer sowie ein Text von Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu aus Südafrika.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

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