Beliebte Pfarrerin verabschiedet sich aus Altenbochum-Laer

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Beliebte Pfarrerin verabschiedet sich aus Altenbochum-Laer

Nach 34 Jahren in der Gemeinde geht Christina Cremer in den Ruhestand

Abschied aus dem Gemeindedienst nahm Pfarrerin Christina Cremer in der Evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer. Seit 34 Jahren wirkte sie in der Gemeinde.

Abschied aus der Gemeinde nahm Pfarrerin Christina Cremer (Mitte). Mit dabei (v. l.): Synodalassessorin Heike Lengenfeld-Brown, Pfarrer Eike Grevel, Pfarrerin Claudia Frank und Pfarrerin Silke Häger. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper


Die Corona-Pandemie und die dadurch bestehenden Hygieneauflagen fürGottesdienste und darüber hinaus machten jedoch vieles anders. So gab esnur einen Kurz-Gottesdienst in der Lukaskirche und ein Empfang entfiel.Nur 115 Besucher durften zur offiziellen Verabschiedung kommen.

Dielangjährige Gemeindepfarrerin nahm die Angelegenheit angesichts derSituation pragmatisch. „Es gab dadurch zwar keinen Kuchen für dasgesellige Miteinander nach dem Gottesdienst und wir konnten uns nichtdie Hände reichen. Stattdessen habe ich aber zur Erinnerung an diesenTag Blumen verschenkt“, schmunzelt Cremer im Gespräch.

Auchdarüber hinaus war die Feier für die gebürtige Münsterländerin einerunde Sache. „Die Hütte war voll mit lauter netten Menschen, die michhier in der Gemeinde über die Jahre begleitet haben. Es gabwertschätzende Reden und auch die öffentliche Entpflichtung aus dem Amtdurch Synodalassessorin Heike Lengenfeld-Brown hatte einen guten Rahmen,obwohl alles sehr kurz gehalten werden musste“, sagt sie.

Die65-Jährige hielt sich auch selbst an diese Spielregeln. IhreAbschiedspredigt widmete sie anhand der Textstelle „Schaut die Lilienauf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sienicht“ (Matthäus 6,28) Gottes Fürsorge für den Menschen. Ihr Fazit:„Sorge gehört zwar zum menschlichen Leben. Wir dürfen aber darauf bauen,dass Gott alles zum Guten wenden kann.“ Für Cremer ergab sich dadurchein Kreislauf. „In meiner ersten Gastpredigt im Juni 1986 bearbeiteteich bereits diese Thematik“, erzählt sie. Diese „Lilien“ inspiriertenCremer dazu, Blumen zu verteilen.

Für Pfarrer Eike Grevel wardie Verabschiedung etwas Besonderes. Der langjährige Kollege von Cremer,der nach seinem Ruhestand im Mai 2004 in der Gemeinde blieb, hielt dieAbschiedsrede. „Ziemlich genau 34 Jahre lang arbeiteten wir zusammen.Deine Amtseinführung am 14. September 1986 führte ich in Doppelfunktionaus“, berichtet er. Hintergrund: Grevel war damals Synodalassessor(stellvertretender Superintendent) im Kirchenkreis. „Als erste Pfarrerinunserer Gemeinde gelang es Dir mit Deiner offenen freundlichen Artdamals schnell, die Herzen der Gemeindemitglieder zu gewinnen undVorurteile abzubauen. Diese Beliebtheit blieb“, so der Pfarrer weiter.

Fürdie Gemeinde ergriff Finanzkirchmeister Siegfried Kühn das Wort. Aucher dankte Cremer für ihren unermüdlichen Einsatz für die Menschen derGemeinde. Egal, ob als Seelsorgerin für Jung und Alt oder alsGesprächspartnerin bei gemeindlichen Aufgaben.

Bald zieht Cremerzurück nach Münster. „Ich lebte zumeist gerne hier. Nur in 2013/14wuchs mir alles über den Kopf, als nicht klar war, ob wir diesanierungsbedürftige Lukaskirche wieder instand bekommen und es in Laerviele Menschen gab, die wegen des Abrisses ihrer Kirche trauerten“,schaut sie zurück. Die Jahreszahlen unterstreichen das: Bis auf ihreVikariatszeit in Freckenhorst bei Warburg sowie ihren Hilfsdienst (heuteEntsendungsdienst) in Greven verbrachte sie ihr Berufsleben inAltenbochum. Ihre Pfarrstelle wird nicht mehr wiederbesetzt, stattdessenhat das Presbyterium eine Diakonen-Stelle ausgeschrieben.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

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