Basaltstelen als würdiger Erinnerungs- und Hoffnungsort in Weitmar

Basaltstelen als würdiger Erinnerungs- und Hoffnungsort in Weitmar

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Basaltstelen als würdiger Erinnerungs- und Hoffnungsort in Weitmar

Neue persönliche Urnenbestattung auf dem Gemeinde-Friedhof

Stolz auf ihre neuen Basaltsäulen-Kolumbarien sind (v.l.): Pfarrerin Ursula Borchert, die Friedhofsmitarbeiter Thomas Hoose und Michael Vogel sowie Friedhofskirchmeister Günter Strieso. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

„Wir bieten auf unserem Gemeindefriedhof bald eine neue Bestattungsform an – die Urnenbeisetzung in Basaltsäulen-Kolumbarien", kündigt Pfarrerin Ursula Borchert an. Bereits seit Mai stehen die acht neuen etwa 1,5 Meter hohen Steinsäulen unter einer Linde auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde Weitmar.


Inzwischen fand die weitere Bepflanzung des Bereichs mit Bodendeckern, Rosen und Büschen statt. „Jetzt warten wir nur noch darauf, dass die neue Friedhofs- und Gebührensatzung von der Landeskirche genehmigt wird“, sagt Pfarrerin Borchert.

Die offizielle Einweihung der Anlage auf dem über 150 Jahre alten Friedhof plant die Gemeinde am Mittwoch, 19. August, um 15 Uhr. Zeitgleich startet in der Matthäuskirche die Foto-Ausstellung „Lebens-Orte“ von Eberhard Franken. Letztere dokumentiert, wie weltweit auf Friedhöfen an Verstorbene gedacht und sie durch ihre Grabmale geehrt werden.

Diese Bestattungskultur, die in historischen Zeiten auch in Weitmar Tradition hatte, wie ältere Grabmale zeigen, will die Gemeinde erneut aufleben lassen. „Unser Friedhof soll in Zukunft ein ‚Ort der Hoffnung‘ sein. Wir schließen uns hier der aktuellen Initiative der westfälischen Landeskirche an“, erklärt Friedhofskirchmeister Günter Strieso.

Die Anlage mit den Basaltsäulen ist ein erster Schritt dorthin. „Zu einem späteren Zeitpunkt wollen wir weitere neue Bestattungsformen anbieten. Etwa die Beerdigung unter Bäumen“, erklärt der 63-Jährige weiter.

Die Gemeinde will mit dieser Initiative eine Alternative zum aktuellen Trend bieten, der weitgehend anonyme Bestattungen in Rasengräbern oder in großen Wand-Kolumbarien bevorzugt. „Wir waren deshalb im Friedhofsausschuss schon länger auf der Suche, wie wir mit anderen Bestattungsformen den Friedhof attraktiver und das Erinnern an Verstorbene würdiger gestalten können“, erinnert sich Strieso. Auf der Friedhofsmesse in Essen wurden sie mit diesen Stelen eines Gelsenkirchener Steinmetzes fündig. „Wir sind derzeit der einzige Friedhof in Bochum, der diese Kolumbarien hat“, ergänzt Borchert.

Nach der Idee begann in Zusammenwirken mit den Friedhofsmitarbeitern Thomas Hoose und Michael Vogel der Bau der Anlage. Deren schattenspendendes Zentrum ist eine im Herbst gepflanzte Linde.

Die Stelen sind innen hohl. Je nach Größe passen zwei oder drei Urnen hinein. Schwere abschließbare Steindeckel sorgen dafür, dass die Verstorbenen sicher ihre letzte Ruhe finden. Beschriftete Glasplatten mit Namen und Lebensdaten auf den Stelen bieten Angehörige und Freunde einen persönlichen Erinnerungsort. Eine Platte davor bietet einen Abstellplatz für Gestecke und andere persönliche Grüße der Besucher. Insgesamt gibt es 21 Urnengräber.

Weitere Informationen bei der evangelischen Kirchengemeinde Weitmar unter Telefon 0234-94 34 410.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

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