Anspruchsvoller Dienst und keine Selbstverständlichkeit

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Anspruchsvoller Dienst und keine Selbstverständlichkeit

Neue Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger eingeführt

Sie gehen dorthin, wo es weh tut: Zehn neue Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger wurden Mitte Dezember in einem ökumenischen Gottesdienst in der Matthäuskirche in Weitmar in ihren Dienst eingeführt. „Ich bin dankbar für so viel Engagement von jeder und jedem von Ihnen“, betonte Synodalassessorin Diana Klöpper in ihrer Ansprache. Die Notfallseelsorge, die ökumenisch aufgestellt ist und multikonfessionell arbeitet, genieße in der Gesellschaft eine sehr hohe Anerkennung. „Seelsorge in Notsituationen wird öffentlich als wichtiger Auftrag von Kirche wahrgenommen“, so Diana Klöpper. 

In der Notfallseelsorge arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche im Team zusammen. Für ihre Arbeit durchlaufen sie eine anspruchsvolle Ausbildung. Denn: „Dahin zu fahren, wo sich größtes Unglück ereignet hat, das kann nicht jeder“, sagte Pfarrer Lukas Horst, Synodalbeauftragter in der Evangelischen Kirche für die Notfallseelsorge, in seiner Predigt. Er sprach über die Schwierigkeiten und Herausforderungen, aber auch die Einfachheiten im Dienst in der Notfallseelsorge. „Wir fahren dahin, wo andere wegrennen würden. Und wir müssen funktionieren, in unübersichtlichen Lagen die Übersicht behalten, auf die anderen achten und auch noch auf uns selbst.“ 

Und dann, auf der anderen Seite, brauche es manchmal gar nicht viel. Einfach da sein, mit aushalten, das Leid auf die eigene Weise mit ertragen. Kein Hexenwerk, aber auch keine Selbstverständlichkeit. „Sich der Dunkelheit menschlicher Existenz, den Schattenseiten des Lebens und seinen tiefen Abgründen auszusetzen, ist nicht wenig. Es ist ganz, ganz viel.“ Gut zu hören sei da die Zusage aus dem Römerbrief: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Das Gute sei stärker als das Böse. Und Gott begleitet die Menschen im Leid – und die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger bei ihren Einsätzen.

Die Notfallseelsorge in Bochum arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Geleitet wird sie ökumenisch – seit Mai auf evangelischer Seite von Dr. Elke Tönges, die im Gottesdienst ebenfalls eingeführt wurde. Diana Klöpper dankte ihr besonders für ihren Dienst, der ein breitgefächertes Aufgabenfeld umfasst, u.a. die Nachbesprechung von Einsätzen, Beratung der Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, Gestaltung von Gottesdiensten und Auswahl und Qualifizierung neuer Mitarbeitender. „Dazu bist du auf besondere Weise begabt und qualifiziert und ich wünsche dir Gottes Segen für diese Aufgabe.“

Die Ausbildung für die Arbeit in der Notfallseelsorge erstreckt sich – nach einem ausführlichen Bewerbungsgespräch – über vier Monate. Anschließend können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Praxis reinschnuppern, indem sie als Hospitanten auf Einsätze mit langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitfahren. Für Nina Aden, Monika Behling, Annette Jessen, Joy Katzmarczik, Sabine Küthe, Ulrike Oberberg, Florian Rommert, Isabel Salmen und Anja Stuckenberger endete die Zeit der Ausbildung nun mit dem Einführungsgottesdienst in Weitmar. Sie gehören nun fest zur Notfallseelsorge in Bochum, die pro Jahr 1095 Dienste je acht Stunden zur Verfügung stellt und über 100 Einsätze fährt. Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger werden von der Feuerwehr oder Polizei angefordert und arbeiten vor Ort mit diesen zusammen. Sie begleiten Menschen, die einen plötzlichen Verlust erlitten haben, und helfen so, eine mögliche Traumatisierung abzufedern oder zu vermeiden.

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