Gefängnisseelsorger Pfarrer Burghard Boyke begrüßte den Chor, die Gefangenen und die Gäste – ehrenamtliche Betreuer von der Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. – zu diesem besonderen Konzert. „Vor zehn Jahren hat der Chor schon einmal hier in der JVA gespielt. Wir freuen uns sehr, dass es ihnen hier so gut gefallen sind, dass sie gern jetzt ein zweites Mal gekommen sind.“ Ermöglicht wurde der Auftritt durch die Creative Kirche, die seit langem die Deutschland-Tourneen des Chores präsentiert, und Sponsoren.
„Ihr seid ein wundervolles Publikum“, sagte Chorleiter Tore Aas, als er den letzten Song des Konzerts ankündigte. „Heute Abend spielen wir hier in Bochum noch im Ruhr Congress – aber ich bin nicht sicher, ob das Konzert besser werden kann als dieses, denn es ist großartig bei euch.“
In der Tat: War das Publikum am Abend im Ruhr Congress dem in der JVA zahlenmäßig wohl deutlich überlegen, tat das der Stimmung in der Mehrzweckhalle der JVA keinen Abbruch. Ob bei bekannten und energiegeladenen Songs wie „Oh happy day“, bei ruhigeren Balladen oder auch Eigenkompositionen – die Gefangenen und die Gäste ließen sich von Beginn an in den Bann des Chores ziehen. Mit Zwischenrufen („God Bless You“) und Standing Ovations am Ende verliehen sie ihrer Begeisterung Ausdruck.
„Seit 35 Jahren sind wir als Chor unterwegs“, erklärte Tore Aas. „Und wir haben nie Probleme – nicht mit den Flugzeugen, nicht mit dem Bus. Wir sind einfach zusammen unterwegs, wir machen Musik, um die frohe Botschaft unter die Menschen zu bringen, und wir treffen wundervolle Leute in ganz Europa – und dazu gehört heute auch ihr.“ Das Publikum bedachte diese Worte ebenso wie jeden einzelnen Song mit kräftigem Applaus und forderten erfolgreich auch eine Zugabe ein, als das Konzert nach einer knappen Stunde auf die Zielgerade einbog.