Hoffnungsträger für Veränderung

Erstellt am 10.10.2022

Einführung von Pfarrer Till Jonas Weiß in der Kirchengemeinde bochum-nord

 Fließende Übergänge kennt Till Jonas Weiß in seinem Leben als Pfarrer schon. Vom Vikariat in den Probedienst, vom Probedienst in die erste eigene Pfarrstelle – Grenzen verwischen schnell. Seit Mai 2021 ist Till Weiß bereits als gewählter Pfarrer in der Kirchengemeinde bochum-nord, in der er zuvor auch einen Teil seines Probedienstes absolviert hatte. Pandemiebedingt konnte die offizielle Einführung erst nun im September stattfinden. Auch wenn nicht mehr alles ganz neu und frisch ist, so Till Weiß, dennoch ein wichtiger Tag: „Heute beginnt ein wichtiger neuer Abschnitt in meinem Leben.“

Synodalassessorin Diana Klöpper betonte in ihrer Ansprache im Gottesdienst in der Christuskirche in Gerthe: „Als junger Pfarrer bist du, Till, Hoffnungsträger für Veränderung.“ Wie die Kirche der Zukunft aussehe, wüssten wir zwar noch nicht. Aber klar sei: „Die Zeichen müssen auf Veränderung stehen.“ Das könne Angst machen, sei aber auch ein Gedanke, der kribbelig mache: Loszulegen, sich auf den Weg zu machen und Kirche so zu gestalten, wie es in diese Zeit passt.“

Von jungen Pfarrerinnen und Pfarrern werde viel erwartet, so Diana Klöpper. „Genauso wichtig scheint mir aber, dass wir ihnen etwas zutrauen! Trauen wir ihnen zu, diese Kirche, die Kirche der Zukunft zu gestalten – natürlich zusammen mit anderen.“ Das Herz von Till Weiß schlage in besonderer Weise für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

„Als Beauftragter für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden hast du hier auch für den ganzen Kirchenkreis schon zusätzliche Verantwortung übernommen“, erzählte Diana Klöpper. „Du träumst von einer einladenden Kirche für viele, an neuen Orten und durch neue Medien. Und du bringst viele Fähigkeiten dafür mit.“

Für andere da sein, nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe – so beschrieb Pfarrer Till Weiß in seiner Predigt, was er in seinem Amt und seinem Dienst tun will. „Ich will durch’s Leben begleiten, mit Rat und Tat zu Seite stehen. Ich will da sein, wenn schwierige Fragen gestellt werden. Und ich will selbst schwierige Fragen stellen.“ Einfache Antworten zu geben, passe nicht zu ihm, nicht zur Kirche und nicht zu Gott. Das sei keine leichte Aufgabe. „Schnell kann es passieren, dass man wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange sitzt. Überfordert, bewegungslos und eingeschüchtert, aus Angst, etwas falsch zu machen.“

Gott aber wolle nicht, dass wir aus Angst vor Fehlern stillstehen, so Till Weiß. Der Bibelvers, den er für diesen Gottesdienst ausgesucht hatte, laute: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Angst sei kein guter Ratgeber, sondern führe oft zum Stillstand. Gott aber gibt neuen Antrieb: Kraft durch lebendigen Glauben, Liebe, die Grenzen überwindet, und Besonnenheit, die weiter führt als blinder Aktionismus. „Lasst es uns gemeinsam immer wieder versuchen. Lasst uns Mut zum Scheitern haben und darauf vertrauen, dass Gott uns neuen Antrieb gibt. Lasst uns nicht in Angst erstarren“, rief Till Weiß die Gemeinde auf.

Till Weiß (vorne, 6.v.r) wurde in der Christuskirche in Gerthe in die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde bochum-nord eingeführt. Foto: Kirchengemeinde