Eine schöpfungsfreundliche Welt gestalten

Erstellt am 23.05.2022

Kreissynode der Evangelischen Kirche in Bochum tagte am 21. Mai

Die Evangelische Kirche in Bochum stellt den Klimaschutz in den Mittelpunkt: Auf der Kreissynode am 21. Mai wurde deutlich, dass den Synodalen bewusst ist, dass sich vieles im Umgang mit Energie und Ressourcen grundsätzlich verändern muss.

„Die Bewahrung der Schöpfung ist uns als Kirche ein Herzensanliegen. Schon lange. Aber unser bisheriges Engagement reicht längst nicht aus. Wir müssen deutlich mehr Einsatz zeigen. Wir stehen in Verantwortung. Ich danke der Synode, dass sie das Thema nun nach vorne bringt“, sagte Superintendent Dr. Gerald Hagmann.

Auf der letzten Synode im November 2021 war bereits der Beschluss gefasst worden, bis 2035 klimaneutral zu werden. Eine Arbeitsgruppe hat in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dem dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden soll. Die nun auf der Synode vorgestellten Maßnahmen erstrecken sich über die Bereiche Mobilität, Beschaffung und Gebäude/Energie sowie die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Finanzierungsmodelle.

Die Gruppe empfahl der Synode die Einstellung eines Klimamanagers/einer Klimamanagerin, der bzw. die für die Gemeinden, den Kirchenkreis und die Kitas die Datenerhebung und die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes übernehmen soll. Weitere Forderungen der Arbeitsgruppe sind unter anderem die Reduktion der dienstlichen Nutzung privater PKW, die Einführung der ökofairen Beschaffung als verbindliche Norm und die Einrichtung eines Klimafonds.

„Es geht nicht darum, dass wir uns reduzieren müssen“, erklärte Pfarrerin Dr. Anja Nicole Stuckenberger, die als Synodalbeauftragte für Umweltschutz den Beschluss einbrachte.  „Es geht stattdessen darum, dass wir eine schöpfungsfreundliche Welt gestalten müssen und können. Es steht in unserer Macht, in unseren Fähigkeiten und unseren Mitteln, dass wir in dieser Welt wirken können. Was menschengemacht ist, lässt sich weitgehend auch menschengemacht verändern.“

Neben den Beratungen zum Klimaschutz standen zudem die Haushaltsbeschlüsse für Kindergartengemeinschaft und Schulbetreuung für das kommende Schul- bzw. Kindergartenjahr auf der Tagesordnung. Mehr als 40 Millionen Euro sind für beide Haushalte für das kommende Betreuungsjahr geplant. „Diese Arbeit ist nicht nur eine diakonische Aufgabe, sondern sie ist auch eine elementare Kommunikation des Evangeliums. Wir vermitteln an diesen Orten Werte und viele Eltern geben ihre Kinder in unsere Einrichtungen, weil sie sie dort in guten Händen wissen“, erklärte Pfarrer Michael Schulze als Vorsitzender des Finanzausschusses.

Superintendent Dr. Gerald Hagmann begann seinen Bericht über das zurückliegende Jahr mit einem Dank. „Allen Ehren- und Hauptamtlichen möchte ich heute Danke sagen für ihren großen Einsatz für die Evangelische Kirche in Bochum.“  In besonderer Weise sei die Bereitschaft sich einzusetzen seit Februar zu spüren gewesen, seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. „Mich hat das tief beeindruckt, mit welch großer Beteiligung die Friedensgebete aufgenommen wurden. Und mich beeindruckt das Engagement für die Menschen in der Ukraine, die Hilfsprojekte, die in Bochumer Gemeinden angestoßen wurden, um die Gesellschaft Bochum-Donezk zu unterstützen, und das Engagement in den Gemeinden für Menschen, die bei uns Zuflucht suchen“, sagte Hagmann.

Neben dem Rückblick wagte Gerald Hagmann auch einen Ausblick, unter anderem auf den von der Landeskirche beschlossenen Neubau der Kirchenmusikhochschule in Bochum. „Ich bin sicher, dass es unser evangelisches Leben in dieser Stadt noch bunter und lebendiger machen kann. Viele junge Menschen werden nach Bochum kommen und praktische Experimentierfelder suchen. Ich möchte mich dafür stark machen, dass ein Onboarding dieser jungen Menschen ebenso gelingt wie ein enger, multiprofessioneller Kontakt zu Studierenden der Evangelischen Theologie an der Ruhr-Uni sowie Studierenden der Gemeindepädagogik und Diakonie an der Ev. Hochschule Bochum, die schon jetzt hier sind. Sie sollen – ebenso wie auch Menschen jüngerer und älterer Generationen – Heimat finden in unserer vielfältigen evangelischen Landschaft in Bochum.“

Pfarrerin Anja Stuckenberger stellte den Maßnahmenkatalog der Arbeitsgruppe vor, die sich seit der letzten Synode mit dem Ziel der Klimaneutralität 2035 beschäftigt hat.

"Es geht darum, dass wir eine schöpfungsfreundliche Welt gestalten können und müssen", sagte Pfarrerin Anja Stuckenberger.

"Wir müssen deutlich mehr Einsatz zeigen. Ich danke der Synode, dass sie das Thema nun nach vorne bringt", so Superintendent Gerald Hagmann.