Mittendrin statt nur dabei

Erstellt am 25.05.2022

Einführung von Pfarrer Constantin Decker in der Kirchengemeinde Bochum

"Was für ein schöner Grund Gottesdienst zu feiern!“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Henri Krohn die Besucherinnen und Besucher, die zahlreich zum Gottesdienst zur Einführung von Pfarrer Constantin Decker in die Lutherkirche am Stadtpark gekommen waren.

Seit 2019 war Constantin Decker bereits im Probedienst mit der Hälfte seiner Stelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum tätig. Im März wählte ihn das Presbyterium der Gemeinde auf die vakante 1. Pfarrstelle. „Das Presbyterium musste nicht groß überzeugt werden“, sagte Superintendent Gerald Hagmann in seiner Ansprache im Gottesdienst. „Sie haben dich im Probedienst kennengelernt und schnell gewusst, dass sie den Weg mit dir weitergehen möchten.“

Gerade einmal elf Wochen sei es her, seit in derselben Kirche die Ordination von Constantin Decker gefeiert wurde. „Schon da habe ich erzählt, weshalb man zu deinem Dienstantritt nicht nur dir selbst, sondern auch der Kirchengemeinde gratulieren kann. Du tust unserer Kirche gut“, so Gerald Hagmann. Während die Ordination ein Leben lang gilt, markiere die Einführung den Beginn eines Lebensabschnitts. „Ich nehme ein Gefühl wahr, dass viele hier hoffen, dass es ein ausgedehnter Lebensabschnitt wird.“ Der Applaus der Gemeinde sei Teil des Rückenwinds für Constantin Deckers Dienst. Außerdem stehe er in einer starken Gemeinschaft: „Mit den Pfarrerinnen und Pfarrern in dieser Kirchengemeinde und unserem Kirchenkreis, mit den Ehrenamtlichen, in einer guten ökumenischen Gemeinschaft in unserer Stadt und mit vielen mehr.“

Als Kirche seien wir auf der Suche nach der Stadt, sagte Constantin Decker in seiner Predigt. „‘Suchet der Stadt Bestes und betet für sie.‘ An diesen Vers musste ich in den vergangenen Wochen oft denken, wenn ich die Wahlplakate für die Landtagswahl gesehen habe.“ Der Satz bedürfe im Grunde keiner Erklärung mehr, sondern nur noch der Ausführung. „Wir verwirklichen nicht uns selbst, sondern Gottes Wirken in der Welt. Wir sind mittendrin statt nur dabei. Und wenn wir uns auf die Suche machen, werden wir finden, was wir suchen: Draußen, in Kitas, in diakonischen Einrichtungen, bei den Menschen, werden wir es finden.“

Die Fortsetzung des Satzes sei für ihn die Grundüberzeugung des christlichen Glaubens, erklärte Constantin Decker. „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie, denn wenn es ihr wohl geht, so geht es auch euch wohl.“ Dahinter stehe kein Kalkül, sondern die tiefe Einsicht der Verbundenheit. „Es macht etwas mit mir, wie es meinem Gegenüber geht. Das, was der Stadt am besten tut, werden wir dort finden, wo wir anfangen zu suchen.“ Das sei für ihn Kommunikation des Evangeliums – Evangelium als Geschehen, das sich im Alltag der Menschen entfalten wird.

Ein Patentrezept für eine bessere Welt sei dies freilich nicht, so schloss Constantin Decker. „Aber es ist ein Weg für Kirche sich einzumischen – in die Stadtgesellschaft und in die Welt.“

Nach dem Gottesdienst und einigen Grußworten, unter anderem von Vertretern anderer christlicher Gemeinden in Bochum, lud die Gemeinde zu einem Empfang ein, der aufgrund des sonnigen Wetters kurzerhand in den Kirchgarten neben der Lutherkirche verlegt wurde. Bei Heiß- und Kaltgetränken war noch Gelegenheit für ein persönliches Willkommen und Kennenlernen.

"Als Kirche sind wir auf der Suche nach der Stadt", sagte Pfarrer Constantin Decker in der Predigt.

In der Lutherkirche am Stadtpark wurde Pfarrer Constantin Decker in seinen Dienst eingeführt.