Nachbarschaft pflegen - Motivierte Mitarbeiter stärken

Erstellt am 20.01.2022

André Melzig setzt sich als neuer Einrichtungsleiter im Matthias-Claudius-Haus der Diakonie Ruhr Ziele

Einrichtungsleiter André Melzig setzt auf Miteinander im Haus und im Quartier. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Die gute Pflege in der Alteneinrichtung stärken und die Kontakte in den Stadtteil hinein pflegen: Diese beiden Ziele setzt sich André Melzig, der neue Leiter des Matthias-Claudius-Hauses der Diakonie Ruhr in Wiemelhausen. Seit dem 15. November leitet er die Einrichtung.

Für die Nachbarn heißt das unter anderem, dass der 46-Jährige von der Einrichtung aus einen „Offenen Mittagstisch“ anbieten sowie das Café des Hauses wieder öffnen möchte. „Aufgrund der Pandemie-Situation ist beides leider derzeit nicht möglich“, bedauert er. „Wir hoffen, dass das zum Sommer hin möglich wird.“

Immerhin klappt es, dass Bewohner an jedem Donnerstag auf den Markt im Kirchviertel gehen. Organisiert wird das über den Sozialen Dienst im Hause
. Ehrenamtliche Alltagsbegleiterinnen und -begleiter kaufen mit ein. „Der Fischwagen ist als Ziel sehr beliebt“, erzählt der gelernte Krankenpfleger und studierte Pflegemanager. Bestellungen von anderen Hausbewohnern werden zudem mitgebracht.

Das persönliche Kennenlernen von Leuten und Aktiven im Quartier war aufgrund der Pandemie ebenfalls noch nicht möglich. „Das werde ich sobald wie möglich nachholen“, erklärt der Einrichtungsleiter. „In Stiepel-Haar klappte das bis zu Beginn von Corona recht gut. Vom „Haus am Luthergarten“ (Kemnaderstraße) aus hatten wir zum Beispiel einen guten Kontakt zur Evangelischen Ortsgemeinde, deren Einrichtungen und Gruppen, sowie zum DLRG-Süd.“ Dort war Melzig zuvor seit 2019 stellvertretender Einrichtungsleiter.

Im Matthias-Claudius-Haus selbst wirkt der 46-Jährige bereits seit der Übernahme der Aufgabe von Vorgängerin Gabriele Stolpe. Sie schied im Sommer 2021 aus dem Dienst aus. „Mein Ziel ist es, mit zufriedenen Mitarbeitern unseren 80 Bewohnerinnen und Bewohnern eine gute Pflege und Betreuung anzubieten“, sagt er. Das erreiche er am besten, wenn er die individuellen Bedürfnisse der Pflegekräfte bei der Arbeitszeitregelung möglichst erfülle. Entsprechend gab es schon manche Vertragsänderung, damit Mitarbeitende mit Kindern weiterhin im Beruf tätig bleiben können. Etwa Arbeitsbeginn um 7.30 Uhr anstatt um 6 Uhr, damit Kleinkinder problemloser in die Kindertagesstätte kommen.

„In Stiepel haben wir sogar die 5-Tage-Woche in der Pflege eingeführt, um den Teams zu helfen, ihre Aufgaben zu leisten“, erzählt Melzig. Allerdings heiße das nicht, dass Mitarbeitende am Wochenende nicht mehr arbeiten müssten. Vielmehr haben sie zwei freie Tage pro Woche. „Wir von der Diakonie Ruhr legen Wert auf ein gutes Arbeitsklima. In einem engen Markt wollen wir, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig im Unternehmen bleiben.“

Melzig schaut zuversichtlich in die Zukunft: „Unser nächstes Ziel ist, in 2022 das 20-jährige Jubiläum unseres Hauses zu feiern. Das möchten wir mit einem richtig großen Fest machen und den Stadtteil dazu einladen. Etwa zu einem Sommerfest, wenn die Infektionszahlen hoffentlich wieder deutlich geringer sind als aktuell.“

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper