Bäume der Hoffnung auf evangelischen Friedhöfen

Erstellt am 21.11.2021

Pflanzaktion am Ewigkeitssonntag in Linden, Querenburg und Weitmar

Am Ewigkeitssonntag, 21. November, haben evangelische Kirchengemeinden in Bochum auf ihren Friedhöfen Bäume gepflanzt zum Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie. Die Gemeinden Linden, Querenburg und Weitmar beteiligten sich damit an der Pflanzaktion „Bäume der Hoffnung“, die die Evangelische Kirche von Westfalen in’s Leben gerufen hatte.

"Der Baum, den wir heute hier pflanzen, wird blühen und wird uns ein Fingerzeig sein: Dass die Liebe bleibt, dass die Liebe siegt", so Pfarrerin Ursula Borchert von der Evangelischen Kirchengemeinde Weitmar. Musikalisch begleitet vom Posaunenchor Bochum Engelsburg Weitmar feierte sie eine Andacht auf dem Friedhof gegenüber der Matthäuskirche. Die Gemeinde in Weitmar war unter den ersten zehn Gemeinden, die sich für die Aktion "Bäume der Hoffnung" bei der Landeskirche gemeldet hatten, und erhielten daher einen Apfelbaum als Spende: "Es ist eine alte Apfelsorte, ein Gravensteiner, bekannt seit dem Jarh 1669", erklärte Ursula Borchert. Dem Baum können und sollen dank der Spendeninitiative in der Gemeinde weitere Bäume folgen, so die Pfarrerin weiter.

Auch die Kirchengemeinde Querenburg erhielt einen Baum der Evangelischen Kirche von Westfalen als Spende: Insgesamt pflanzten sie zum Ewigkeitssonntag vier Bäume auf ihren beiden Friedhöfen: Auf dem Alten Friedhof Ümmingen wächst nun ein Amberbaum . Zwei Winterlinden zur Ergänzung der Lindenallee und ein Apfelbaum im Garten der Erinnerung bereichern den Friedhof an der Schattbachstraße. "Im Frühjahr wollen wir zudem noch eine Bank aufstellen, sodass es dann auch möglich ist, in Ruhe in der Sonne zu sitzen und die Blüte der Bäume zu genießen", erklärte Friedhofskirchmeisterin Ulrike Frielinghaus. Unter dem Apfelbaum sollen in Zukunft auch Urnenbestattungen möglich sein.

Die Kirchengemeinde Linden möchte mit einem kleinen Gedenkwald einen Erinnerungsort schaffen - besonders auch für Menschen in Linden, deren Angehörige an anderen Orten bestattet wurden. Eine Familie, auf die das zutrifft, spendete dafür eine Linde. Sie wurde am Ewigkeitssonntag gepflanzt - auf einer Fläche, auf der schon einige Ahorne stehen. Zwei weitere Linden und zwei Trauerbuchen sollen noch folgen. Der Pflanzung folgte eine Andacht vor der Trauerhalle mit musikalischer Begleitung des Posaunenchores Linden.

Die Pflanzung der Bäume war eingebettet in Andachten, die zur Erinnerung an die Opfer der Corona-Pandemie und die Verstorbenen im vergangenen Kirchenjahr auf den Friedhöfen gehalten wurden. "Abschiednehmen ist immer schwer", sagte Pfarrerin Adelheid Neserke in der Trauerhalle auf dem Friedhof an der Schattbachstraße in Querenburg. "In diesem und im letzten Jahr mit der Pandemie war es noch schwieriger." In der Andacht sei Raum für Trauer ebenso wie für das Kraft tanken. "Wir hören Hoffnungsworte und wir pflanzen Hoffnungsbäume. Und so, wie die Bäume im Frühjahr - mit guter Pflege und so Gott will - austreiben, sollen die Worte auch in uns wurzeln."

Präses Annette Kurschus der Evangelischen Kirche von Westfalen hatte zu der Aktion „Bäume der Hoffnung“ eingeladen. „Auf unseren Evangelischen Friedhöfen werden blühende Orte des Gedenkens entstehen“, so Kurschus. „Als ‚Orte der Hoffnung‘ bringen Evangelische Friedhöfe unsere christliche Gewissheit zum Ausdruck, dass wir zu jeder Zeit auf das Leben zugehen – auch im Sterben und durch den Tod hindurch.“

Nähere Informationen zu den Evangelischen Friedhöfen in Bochum finden Sie unter www.kirchenkreis-bochum.de. Unter www.ort-der-hoffnung.de informiert die Landeskirche über die Orte der Hoffnung.

Pfarrerin Ursula Borchert und Besucher der Andacht gießen den frisch gepflanzten Apfelbaum auf dem Ev. Friedhof in Weitmar.

Der Posaunenchor sorgte für die musikalische Begleitung der Andacht.

Eine Plakette am neuen Baum im Garten der Erinnerung nennt den Namen des Baumes und der Spender.

Frank Plöger, Vorstand der Genossenschaft der Friedhofsgärtner in Bochum und Friedhofsgärtner Ralf Dreier freuen sich mit Pfarrerin Adelheid Neserke und Friedhofskirchmeisterin Ulrike Frielinghaus (v.l.) über den neuen Apfelbaum.

Der Posaunenchor Linden spielte auf dem Friedhof vor der Trauerhalle.