Brückenbauer zwischen Schule und Kirche

Erstellt am 08.09.2021

Evangelische Kirche in Bochum verabschiedet Pfarrer Volker Böcker in den Ruhestand

Zum Abschied kam das Sommerwetter zurück: Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedete der Kirchenkreis Bochum Anfang September Pfarrer Volker Böcker in den Ruhestand. Als Schulreferent war er 25 Jahre lang für die Evangelische Kirche in Bochum tätig gewesen. Bei einem Gottesdienst in der Pauluskirche und einem anschließenden Empfang im corona-bedingt kleinen Kreis war Gelegenheit für Kolleginnen und Kollegen, sich von ihrem langjährigen Weggefährten zu verabschieden.

„Heute ist Raum und Zeit zu feiern, was Gott Gutes getan hat und Gutes tut, durch die Menschen, die in der Gemeinschaft unserer Kirche ihren Dienst tun“, eröffnete der stellvertretende Synodalassessor Pfarrer Andreas Menzel den Gottesdienst. Ein Geburtstagsständchen folgte, denn für Volker Böcker war der Tag gleich in mehrfacher Hinsicht ein Feiertag.

Als „Kind des Ruhrgebietes“ begann Volker Böcker nach Stationen in Herne, Gelsenkirchen und Hattingen-Witten im Mai 1996 seinen Dienst als Schulreferent im Kirchenkreis Bochum. Er verstand sich dabei immer als Brückenbauer zwischen Schule und Kirche. In Bochum baute er das Schulreferat im Kirchenkreis auf und entwickelte das System der OGS (Offene Ganztagsschule), das er über Jahrzehnte hinweg erfolgreich leitete.

Doch nicht nur das Schulreferat muss künftig ohne Volker Böckers innovative, aufbauende und teamorientierte Art auskommen. Auch seine Tätigkeit als Scriba (Schriftführer) im Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, endet nun.

„Ich muss heute hier von einer Eigenschaft von dir erzählen, die ich wirklich bewundere“, begann Superintendent Dr. Gerald Hagmann seine Ansprache zur Verabschiedung von Volker Böcker. „Du kannst dich in einer bewundernswerten Weise ganz schnell auf immer wieder neue Situationen einstellen.“ Mit großer Kreativität habe Volker Böcker immer wieder „für alles mögliche wahnsinnig viele Ideen und Konzepte“ entwickelt, aber sei „auch für die Ideen anderer immer wieder zu gewinnen und zu begeistern.“ Und das in der ihm eigenen absolut verlässlichen, loyalen Art und Weise. Hagmann schloss mit einem Dank „für den riesigen Einsatz für den Kirchenkreis Bochum“.

In seiner Ansprache erzählte Pfarrer Volker Böcker von einem vermeintlich unmöglichen Törn. Darin verband er die Erzählung von der Stillung des Sturms auf dem See Genezareth mit der Geschichte einer Überfahrt einer Wattenmeer-Fähre nach Thailand und schließlich den Herausforderungen für das „Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Die Besatzung des Kirchenschiffs hier in Bochum könne sich mit Mut, Hoffnung und Können den Herausforderungen unserer aktuellen Zeit stellen, sagte Böcker. „Der Hafen der Bequemlichkeit ist keine Alternative.“ Allen, die nun am Ruder sind, wünschte er einen kühlen Kopf, mit dem sie die Entscheidungen treffen könnten, auf denen Segen liegt.  

Die Nachfolge von Volker Böcker als Scriba tritt sein bisheriger Stellvertreter Pfarrer Karsten Limpert an. Er war auf der Sommersynode des Kirchenkreises im Juni von den Synodalen gewählt worden. So war der Gottesdienst nicht nur Abschied und Entpflichtung, sondern auch Neuanfang. Gerald Hagmann dankte Karsten Limpert für die Bereitschaft, den Dienst des Scriba zu übernehmen: „Mit aller Arbeit, die damit verbunden ist, und mit der Verantwortung in diesem Leitungsamt.“ Neuer stellvertretender Scriba ist Pfarrer Hagen Klein. Die kommissarische Leitung des Schulreferates übernimmt Dr. Elke Jüngling.

Pfarrer Volker Böcker (rechts) und sein Nachfolger im Amt des Scriba, Pfarrer Karsten Limpert.

Dr. Elke Jüngling, Pfarrer Karsten Limpert, Superintendent Dr. Gerald Hagmann, Pfarrer Volker Böcker und Pfarrer Andreas Menzel (v.l.) gestalteten den Gottesdienst in der Pauluskirche.