Gemeinsam die Natur erleben

Erstellt am 11.08.2021

Geführte Pilgertour rund um die Erlöserkirche in Bochum-Hiltrop

Pilgern mit und ohne Rollator – unter diesem Motto haben gemeinsam.ruhr der Diakonie Ruhr und das Frauenreferat der Evangelischen Kirche in Bochum im letzten Jahr zahlreiche kurze Pilgerrouten rund um Bochumer Kirchen entwickelt. Entstanden war das Projekt mit dem Ziel, ein Angebot während der Corona-Pandemie zu schaffen, bei dem interessierte ältere Menschen sich individuell auf den (Pilger-)Weg machen können.

Jetzt, da auch wieder Zusammenkünfte möglich sind, fand im Rahmen der Aktionstage „Einfach! Älterwerden mit Leichtigkeit und Tiefgang“ eine geführte Pilgertour in Bochum-Hiltrop statt. Pfarrerin Eva-Maria Ranft (Frauenreferat) und Dominik Rojano Marin (gemeinsam.ruhr) begrüßten die Teilnehmerinnen im Gemeindehaus neben der Erlöserkirche, die aufgrund eines Deckenschadens an diesem Tag leider nicht besucht werden konnte. Pfarrer im Ruhestand Jürgen Koch, der mehrere Jahrzehnte lang in der ehemaligen Kirchengemeinde Hiltrop (heute bochum-nord) tätig war, führte die Besucherinnen mit lebendigen Erzählungen in die Geschichte des Stadtteils Hiltrop und der Erlöserkirche ein. Die 1927 eingeweihte Kirche mit damals 1100 Sitzplätzen ist die größte evangelische Kirche in Bochum.

Ein Atemgebet markierte den Beginn der Pilgerroute. Unter freiem Himmel (und in gebührendem Abstand) stimmten die Pilgerinnen und Pilger das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ an, das sie auf ihrem Weg begleitete. Nach der Überquerung der Frauenlobstraße konnte die Gruppe sich selbst davon überzeugen, dass Hiltrop „ein sehr grüner Stadtteil“ ist, wie Jürgen Koch eingangs erklärt hatte. In einem großen Bogen führten Eva-Maria Ranft und Dominik Rojano Marin die Gruppe über den Hiltroper Friedhof und legten dabei immer wieder kleine Pausen ein. Den Inhalt des bekannten Liedes von Paul Gerhardt konnten die Pilgerinnen und Pilger dabei immer wieder direkt vor sich sehen: blühende Blumen und Pflanzen, große schattenspendende Bäume, Vögel und Insekten in der Luft. Nach etwa einem Kilometer endete die Route mit einem Segen wieder an der Erlöserkirche.

„Pilgern hat für mich ganz viel mit Verbindung zu tun“, sagte Pfarrerin Eva-Maria Ranft. Pilgern verbinde den Menschen mit sich selbst, mit den Mitmenschen, mit der Schöpfung und mit Gott. Auch auf dem Pilgerweg durch Hiltrop wurde das deutlich: Die Teilnehmerinnen kamen schnell miteinander ins Gespräch, erzählten aus ihrem Leben oder blieben bewusst stehen, um die Bäume und Pflanzen um sich herum wahrzunehmen. „Mir ist es wichtig, Bochum besser kennenzulernen als nur die eigene Ecke, in der ich lebe“, erzählte eine von ihnen, weshalb sie an der Pilgertour teilnahm. Andere genossen vor allem die Gemeinsamkeit mit anderen Menschen, die ihnen vor allem seit Beginn der Pandemie sehr fehlt.

Wer sich ebenfalls auf den Weg machen möchte, findet Pilgerhefte zum Mitnehmen für die individuelle Route an folgenden fünf Kirchen in Bochum. Die Hefte enthalten Informationen zur jeweiligen Kirche, Vorschläge für eine Pilgerroute vor Ort und Anregungen und Impulse zum Innehalten. Alle Wege sind etwa einen Kilometer lang und mit und ohne Rollator gut begehbar.

Pilgerhefte für individuelle Pilgerwege

Friedenskapelle im Q1, Westend, Montags 15 – 17.30 Uhr
Pauluskirche, Innenstadt, Freitags 15 – 17 Uhr, Samstags 12 – 15 Uhr, Sonntags 10 – 11 Uhr
St. Vinzentius-Kirche, Harpen, Mittwochs 14.30 – 15.30 Uhr
Evangelische Kirche Werne, Donnerstags 15 – 16 Uhr, Sonntags 10 – 12 Uhr
Matthäuskirche, Weitmar, Donnerstags 9 – 11 Uhr, Sonntags 10 – 12 Uhr

Start an der Erlöserkirche mit dem Lied "Geh aus mein Herz und suche Freud".

Unterwegs auf Pilgertour in Hiltrop: Die Pilgerinnen und Pilgern genossen das gemeinsame Erlebnis in der Natur.

Was ist das wohl für ein Baum? Die Pilgerinnen und Pilger nahmen die Natur um sich herum bewusst wahr.