Evangelische Kirche investiert 1,5 Millionen Euro in Kitas

Erstellt am 20.06.2021

Kreissynode beschließt einmalige Sonderfinanzierung zur Zukunftssicherung bis 2026

Um die Zukunft der evangelischen Kindergärten in Bochum bis 2026 zu sichern, hat die Evangelische Kirche in Bochum auf ihrer Kreissynode am Samstag, 19. Juni, eine Sonderfinanzierung beschlossen. 1,5 Millionen Euro aus den erwarteten Kirchensteuern für die Jahre 2022 und 2023 fließen in eine Rückstellung zur Kita-Finanzierung. Außerdem zahlt der Kirchenkreis auch in den kommenden Jahren weiterhin jährlich 1 Million Euro aus Kirchensteuermitteln für die Kita-Arbeit. Damit investiert die Evangelische Kirche mehr Geld als je zuvor in den Fortbestand der evangelischen Kitas in Bochum.

In seinem Grußwort zu Beginn der Synodentagung bedankte sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch für die intensiven Gespräche und Diskussionen beim Kita-Gipfel und darüber hinaus über die Zukunft der Kitas in Bochum. „Die Kirche und die Stadt Bochum haben beide signalisiert, dass ihnen die Kita-Arbeit wichtig ist. Den Zeitraum bis 2026 wollen wir nutzen, um gemeinsam ein nachhaltiges Zukunftskonzept für den Unterhalt der Kitas zu erarbeiten.”

„Kinder sind unsere Zukunft. In unseren 44 Evangelischen Kitas möchten wir ihnen ein Stück Heimat geben. Wir wollen sie fördern und unterstützen. Darum ist uns die Kita-Arbeit so wichtig“, sagte Superintendent Gerald Hagmann.  Die Kirche stehe vor der riesigen Herausforderung, dass die Kosten für die Evangelischen Kitas steigen und die Kirchensteuern sinken. Der Beschluss der Kreissynode für eine Sonderfinanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro der erwarteten Kirchensteuern sei ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Kita-Arbeit für die nächsten Jahre: „Damit investiert die Evangelische Kirche in Bochum bis 2026 sage und schreibe 7,5 Millionen Euro Kirchensteuern in die Kitas – mehr Geld als je zuvor. Ich bin der Synode sehr dankbar für die mutige Entscheidung für unsere Kitas. Und besonders danke ich denjenigen Menschen, die durch ihre Kirchensteuern dazu beitragen, dass wir dieses wichtige Arbeitsfeld aufrechterhalten können.“

Neben der Kita-Finanzierung und den Haushaltsbeschlüssen für Kindergartengemeinschaft und Schulbetreuung stand die Neuausrichtung der Notfallseelsorge in Bochum auf der Tagesordnung. Peter Rutz, landeskirchlicher Pfarrer für Notfallseelsorge in der Region Ruhrgebiet mit Sitz in Bochum, stellte das neue Konzept vor. Die Notfallseelsorge ruht dabei auf drei Säulen: Der Einrichtung der Regionalpfarrstellen, den Synodalbeauftragten und der ehrenamtlichen Teamleitung. Während die tägliche Arbeit der Notfallseelsorge zu einem großen Teil von Ehrenamtlichen durchgeführt wird, ist der Regionalpfarrer insbesondere für administrative Aufgaben und Netzwerkarbeit zuständig sowie die äußerst wichtige Aus-, Fort- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen.

„Wir möchten Menschen in seelischen Notsituationen, etwa nach Unfällen oder in anderen Krisen, zur Seite stehen: unmittelbar, überkonfessionell und professionell“, erklärte Superintendent Gerald Hagmann. „Darum freuen wir uns, dass Peter Rutz als erfahrener und kompetenter Pfarrer nach Bochum gekommen ist. Er trägt in dieser wichtigen Arbeit schon jetzt und auch in Zukunft Verantwortung.“

Für Pfarrer Volker Böcker, Scriba (Schriftführer) im Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, war es die letzte Synode: Er tritt in den kommenden Monaten seinen Ruhestand an. Die Synodalen wählten den bisherigen stellvertretenden Scriba Pfarrer Karsten Limpert zu seinem Nachfolger. Pfarrer Hagen Klein wurde zum neuen stellvertretenden Scriba gewählt.

Mit Blick auf das vergangene Jahr, in dem sich die kirchliche Arbeit durch die Pandemie stark verändert hat, sprach Superintendent Gerald Hagmann allen Mitarbeitenden seinen Dank aus: „Ich danke allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr sagenhaftes Engagement in der Krise. Ganz besonders in Kita und OGS, in Diakonie und Krankenhäusern, aber auch in den Gemeinden.“ Insbesondere die Begleitung Sterbender und Trauernder sei in dieser Zeit mit besonderen Herausforderungen verbunden.

Die Synode fand zum zweiten Mal digital statt. Superintendent Gerald Hagmann leitete die Sitzung aus dem Synodenstudio im Kreiskirchenamt am Westring. Die Delegierten nahmen an der Tagung per Videokonferenz von zuhause teil.

Die Kreissynode fand zum zweiten Mal in Folge digital statt. Im Kreiskirchenamt am Westring war ein Synodenstudio aufgebaut, die Delegierten nahmen von zuhause teil.

Superintendent Gerald Hagmann (links) mit Pfarrer Karsten Limpert (Mitte), der von der Synode zum neuen Scriba gewählt wurde, und dessen Vorgänger Pfarrer Volker Böcker, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht.

Die Kreissynode

Die Kreissynode, das „Kirchenparlament“, ist das wichtigste beschlussfassende Gremium der Evangelischen Kirche in Bochum. Die insgesamt 121 Mitglieder sind Delegierte der 15 Bochumer Kirchengemeinden, ehrenamtlich Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie berufene Mitglieder. 98 Synodale sind stimmberechtigt, 23 sind Delegierte mit beratender Stimme.

Der Evangelische Kirchenkreis Bochum gehört mit rund 85.000 Mitgliedern zu den größeren Kirchenkreisen in der westfälischen Landeskirche.