Erinnern und Begegnen

Erstellt am 05.07.2021

Festival "Musik und Kultur in westfälischen Landsynagogen"

Mit dem Festival "Musik & Kultur in westfälischen Landsynagogen" soll in den kommenden Sommermonaten an die reiche, aber weithin unbekannte Tradition jüdischen Lebens in Westfalen erinnert werden.

Geplant sind im Rahmen des Jubiläums "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" neun Veranstaltungen mit Musik, Literatur und Führungen. "Die ehemaligen Landsynagogen sind mehr als bloße Bauwerke", sagt Festival-Leiter Dr. Manfred Keller: "Sie sind Hotspots jüdischer Geschichte, in denen Glaube und Kultur des Landjudentums wieder lebendig werden."

Die Festival-Macher mussten coronabedingt einige Termine verschieben, die nun zwischen Juli und Oktober in Borgentreich-Borgholz, Coesfeld, Gronau-Epe und Ascheberg sowie in Hagen-Hohenlimburg, Neheim, Selm-Bork und Petershagen geplant sind.

Ehrengast der Auftaktveranstaltung am 11. Juli war Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitbegründer des Vereins "321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Die Veranstaltung kann auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Kirche in Bochum nachgesehen werden.

Zu den acht Exkursionen würden auch Teilnehmende aus der Region, insbesondere jüdische Menschen, eingeladen, kündigt Dr. Anja Nicole Stuckenberger, Leiterin der Evangelischen Stadtakademie Bochum, an. Jeder Termin umfasst ein Konzert und eine literarische Veranstaltung, eine kleine Bewirtung aus der jüdischen Küche und eine Führung durch die jeweilige Landsynagoge.

Die ehemaligen Landsynagogen waren nach ihrer teilweisen Zerstörung in der Pogromnacht 1938 weithin in Vergessenheit geraten. Sie dienten u.a. als Abstellraum, Geräteschuppen oder Fahrradwerkstatt. Mittlerweile aber sind sie von örtlichen Initiativen wieder instand gesetzt und zumeist zu Gedenkstätten umgewandelt worden.

Das Kultur-Festival wird von der Evangelischen Stadtakademie Bochum, dem Evangelischen Forum Westfalen und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe veranstaltet. Das Projekt ist eines von insgesamt 24 Projekten, die von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Förderschwerpunktes zum bundesweiten Festjahr gefördert werden.

Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.stadtakademie.de, lwlkulturstiftung.blog und unter 2021jlid.de.

Zum Download: Das Programmheft des Festivals mit den aktualisierten Terminen. Bitte beachten Sie: Der Termin am 22. August findet nicht in Drensteinfurt, sondern in Ascheberg statt.

22. August in Ascheberg (nicht Drensteinfurt)