Bochum gedenkt der Opfer der Corona-Pandemie

Erstellt am 19.04.2021

Gedenkveranstaltung der Stadt und der Religionsgemeinschaften am 18. April

In einer bewegenden Veranstaltung haben am 18. April die Stadt Bochum und Vertreter der christlichen, jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften in Bochum der Opfer der Corona-Pandemie gedacht.

Eingeleitet wurde das Gedenken am Sonntagnachmittag mit dem Glockengeläut vieler Kirchen in der Stadt. Die Veranstaltung wurde anschließend live auf dem YouTube-Kanal der Stadt Bochum übertragen und ist dort auch noch nachzusehen.

„196 Bochumerinnen und Bochumer sind seit dem 20. März des letzten Jahres an bzw. mit Corona gestorben. Und sie sind oft einsam gestorben“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Familien und Freunde konnten sich oft nicht von ihren Angehörigen verabschieden. Auch an die Menschen mit anderen Erkrankungen, die während der Pandemie verstorben sind, erinnerte Eiskirch.

Eindrücklich und bewegend schilderte Petra Stephan die drei Wochen von der Corona-Diagnose bis zum Tod ihres Mannes Rolf Stephan. „Wir sind dankbar, dass wir ihn in dieser Zeit zumindest teilweise begleiten durften.“ Petra Fornahl, die als Krankenschwester im Augusta-Krankenhaus arbeitet, und Internistin Dr. Mirna Abd El Aziz, die am Katholischen Klinikum Bochum viele Corona-Patienten behandelt und begleitet hat, haben die Einsamkeit vieler Patientinnen und Patienten ebenfalls miterlebt. Mirna Abd El Aziz wies auf die Verantwortung aller Menschen hin: „Bei einem weiteren Anstieg der Fallzahlen werden wir an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen. Wir gedenken der Toten auch, indem wir gemeinsam für das Überleben unserer Mitmenschen und gegen das Virus kämpfen.“

Das Gedenken werde in Worten und in Gesten ausgedrückt, sagte Stadtdechant Michael Kemper. Zwischen den Redebeiträgen legten die Teilnehmer, begleitet von einem Streichquartett der Bochumer Symphoniker, 196 weiße Rosen nieder. Grigory Rabinovich, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Bochum – Herne – Hattingen, Dr. Gerald Hagmann, Superintendent der Evangelischen Kirche in Bochum, und Imam Ismail Sütsever als Vertreter der Bochumer Moscheen nahmen die Verstorbenen, die Angehörigen und das medizinische Personal in Gebeten auf.

196 weiße Rosen erinnern an die Verstorbenen. Foto: Stadt Bochum

Das Bochumer Gedenken wurde live auf YouTube übertragen und kann dort noch nachgesehen werden.

Die Teilnehmenden an der Gedenkveranstaltung. Foto: Stadt Bochum