Ein Lachen ins Gesicht zaubern

Erstellt am 15.03.2021

Evangelische Kirchengemeinde Harpen startet Aktion „Ein Glas Gutes“

Ein Glas überreichte Diakonin Inga Schulze-Steinen (links) an Seniorin Brunhilde Hanneward. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Zusammenkommen und gemeinsam feiern in der St. Vinzentius-Kirche oder im Gemeindehaus geht in Pandemie-Zeiten zwar nicht. Sich gegenseitig kleine Aufmerksamkeiten machen – als Zeichen der Gemeinschaft und zum Freude schenken im Corona-Alltag – klappt jedoch. Das findet Diakonin Inga Schulze-Steinen. In der Evangelischen Kirchengemeinde Harpen startete sie zur Passionszeit die Aktion „Ein Glas Gutes… - Einfach so zum Weitergeben oder überrascht werden“.

Dafür benötigt man nur ein gespültes Schraubglas mit Deckel, etwas Deko und vor allem den Inhalt, der den Beschenkten beim Überreichen (mit Maske!) oder beim Auffinden vor der Tür ein Lachen ins Gesicht zaubert.

„Wichtig ist hier vor allem die Geste: Ich denke an Dich! Ich möchte mit Dir trotz der ganzen derzeitigen Einschränkungen in Kontakt bleiben. Ich wünsche mir, dass es Dir gut geht!“, betont die Diakonin zu diesem Angebot zum Weitergeben. Bei der Vorbereitung der Aktion hatte sie schon viele Ideen, was in so ein Glas mit Deckel passt. „Das kann eine Tulpen- oder Narzissenblüte ebenso sein wie Süßigkeiten, Müsli, Eierlikör oder ein Spielzeug. Ist das Glas ausreichend groß, passen auch ein paar selbst gestrickte Socken rein“, erklärt Schulze-Steinen.

Gut findet die Diakonin, dass die Aktion generationsübergreifend wie auch für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet ist. „Es kommt nur auf den Inhalt an und dass das Geschenk Freude macht“, sagt sie. Letzteres ist für sie auch Teil der eigenen Vorfreude für das Überreichen des Glases. „Man kann sich schon mal in den Menschen hineindenken, den man beschenken will“, sagt sie.

Natürlich packte die Gemeindemitarbeiterin selbst ein paar Gläser. „Das macht richtig Spaß“, erzählt sie. Bei Gemeindemitglied und Seniorin Brunhilde Hanneward und bei Jugendmitarbeiterin Milena Braig stieß sie damit zum Start auf viel Gegenliebe. „Diese Schoko-Bonbons mag ich sehr“, lacht Braig. Sie findet die Aktion eine schöne Idee, die Freude macht. Sie stellt fest: „Man meldet sich nicht so oft in diesen Zeiten beieinander, weil man sich nicht mehr in der Gruppe treffen darf.“ Da sei es gut, auf diesem Wege ein Zeichen zu setzen. Hanneward, die früher in der Gemeinde aktiv war, sieht das ebenso. „Eine kleine Aufmerksamkeit zum Weitergeben, wenn man sich nicht treffen darf, ist eine tolle Sache“, erklärt sie. Und schmunzelt: „Ich weiß schon jemanden, dem ich ein kleines Likörchen einpacke und vor die Tür stelle.“

Die Gemeinde ließ zur Aktion Karten drucken, die im Stadtteil und an der Kirche ausliegen. Darüber hinaus lässt sich die Aktionskarte von der Gemeindeseite herunterzaden: harpen.ekvw.de. Dort informiert die Gemeinde ebenso wie im Gemeindebrief über aktuelle Aktivitäten. So gibt es an jedem Sonntag um 11 Uhr eine Zoom-Andacht. In die „offene Kirche“ laden Passionsbilder der Künstlerin Sieger Köder „zum Mit-gehen und Nach-denken“ ein. Geöffnet ist die St. Vinzentius-Kirche immer mittwochs ab 14.30 Uhr und sonntags ab 10 Uhr jeweils für eine Stunde.

 

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper