Mit der ganzen Welt verbunden - Teil 4

Erstellt am 04.03.2021

Corona-Hilfen für Kinder und Jugendliche

Spaß im Unterricht: Schülerinnen und Schüler des Majengo-Instituts in Goma, Kongo.

Viele Mitglieder der Evangelischen Kirche in Bochum pflegen intensive Kontakte zu Menschen in aller Welt. Sie unterhalten partnerschaftliche, oft auch freundschaftliche Beziehungen, und tauschen sich aus über Probleme des alltäglichen Lebens, aber auch über ihren Glauben. In der Coronakrise haben diese Partnerschaften sehr praktische Hilfe geleistet. Die Evangelische Kirche in Bochum hatte erstmals ein besonderes Budget zur Förderung ökumenischer, interkultureller und interreligiöser Begegnungen zur Verfügung, das die Landeskirche künftig jährlich bereitstellt. Diese Mittel wurden als Corona-Hilfen an die internationalen Partner weitergegeben. Welche Menschen diese Hilfen erreichen, lesen Sie in der kleinen Artikelserie.

In Lima (Peru) unterstützt die Johannesgemeinde in Grumme die Schülerinnen und Schüler einer Förderschule und ihre Eltern.

Kinder und Jugendliche sind in aller Welt besonders verletzlich und auf Schutz und Fürsorge angewiesen. Die Umstände, unter denen sie ins Leben starten können, prägen sie meistens für ihr ganzes Leben. Gleichzeitig sind sie auch die Zukunft der Gesellschaften und Länder, in denen sie aufwachsen. Darum legen viele Projekte ihren Schwerpunkt auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen.

In Sambia (südliches Afrika) unterstützt die Kirchengemeinde Stiepel ein Jugendzentrum, das Jugendlichen in einer abgelegenen Region die Möglichkeiten zum Treffen und Austausch bietet. Gleichzeitig erleben und gestalten sie Kampagnen, z. B. zur Förderung von Mädchen und Frauen. In Coronazeiten tragen die Jugendlichen selbst zur Aufklärung über Hygieneregeln bei und engagieren sich für die Sicherung der Ernährung durch Gartenprojekte oder Hühnerzucht.

Das Majengo-Institut in Goma, Kongo, ist eine Schule, die keine SchülerInnen zurücklässt. Sie nimmt den ganzen Menschen in den Blick und die Erziehung mit Blick auf die Gemeinschaft ist – wie vielerorts im Kongo – ein hohes Gut. Die Menschen haben gelernt, dass sie hart arbeiten müssen, wenn sie etwas für ihre Gemeinschaft erreichen wollen. Und am Majengo-Institut geht es dabei um die Digitalisierung. Immer wieder hat man nämlich die Erfahrung gemacht, wie inspirierend es für SchülerInnen und Lehrende ist, sich mit anderen auszutauschen - im Kongo, aber auch weltweit, z. B. mit der Matthias-Claudius-Schule, die dieses Projekt unterstützt.

Kindergarten, Schul- und Dorfentwicklung in Gambia (Westafrika) - dieses Projekt unterstützt die Kirchengemeinde Linden. Angefangen hatte alles mit einem Kindergarten, doch schnell wurde deutlich, dass der ganze Ausbildungsweg von Kindern und Jugendlichen begleitet werden muss, bis hin zur beruflichen Bildung und Unterstützung für Studierende. All das flankiert von Schulspeisungen, die in Coronazeiten noch wichtiger sind, und Gesundheitsversorgung.

Die Kirchengemeinde in Grumme unterstützt seit vielen Jahren eine Förderschule in Lima, Peru. Durch die langjährigen Kontakte gibt es persönliche Beziehungen zu Familien und ihren behinderten Kindern, sodass sehr gezielt im Einzelfall geholfen werden kann. Gleichzeitig konnte die Grummer Initiative die Schule in Lima bei einem Neubau unterstützen, der nun endlich behindertengerecht ist und den Bedürfnissen der SchülerInnen entspricht. Wann allerdings der Unterricht wieder aufgenommen werden kann, ist unklar. Bis dahin gilt es, die Jugendlichen so gut es geht zu unterstützen, wie dies auch in einem anderen von der Johanneskirche unterstützten Jugendzentrum geschieht, wo zur Zeit für 20 Kinder täglich gekocht wird.

Die Little Flower School in Indien, unterstützt von der Kirchengemeinde Querenburg, unterrichtet Grundschulkinder in einem abgelegenen Dorf des Ganges-Deltas, die – häufig Halbwaisen – meist aus Tagelöhnerfamilien stammen. Die Kinder sollen auf den Besuch einer weiterführenden Schule vorbereitet werden. Sie bekommen eine tägliche Mahlzeit und werden medizinisch betreut. Das Schulgebäude ist für die Menschen des Dorfes zugleich Unwetterschutz. Mitten in der ohnehin herausfordernden Coronapandemie wurde dieses „Schutzdach“ durch einen Wirbelsturm weggerissen. Geld, das dringend für die Kinder und Jugendlichen gebraucht wird, musss nun für die Dachsanierung aufgebracht werden.