Doppeltes Silberjubiläum für die musikalische Nachwuchsarbeit

Erstellt am 25.02.2021

Evangelischer Jugendposaunenchor Bochum-Linden begeht 25. Geburtstag mit Leiter Hajo Nast

Weihnachtskonzert 2019 in der Christuskirche Bochum-Linden: Der Nachwuchs bläst kräftig mit. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Die Arbeit des Evangelischen Jugendposaunenchores Bochum-Linden e.V. ruht zwar seit März 2020 aufgrund des Corona-Lockdowns. Der größte Posaunenchor im Evangelischen Kirchenkreis Bochum, zu dem auch zwei Gesangschöre gehören, bleibt gleichwohl lebendig. Zum 25-jährigen Jubiläum im März blickt Gründungsleiter Hajo Nast deshalb auf das vergangene Vierteljahrhundert zurück. Das ist gleichzeitig Teil seiner eigenen Lebensgeschichte, denn der damalige Landesposaunenwart Karl-Heinz Saretzki vermittelte der Evangelischen Kirchengemeinde Linden den nunmehr langjährigen Chorleiter für die Aufbauarbeit.

Nast setzt auf die Zukunft. Er blickt deshalb bei seiner Bilanz hoffnungsvoll nach vorne: „Wir möchten nach der langen Corona-Pause mit so vielen Mitgliedern wie möglich so weitermachen, wie wir es seit Jahren gewohnt sind. Bis dahin wollen wir uns an die vielen Erlebnisse der 25 Jahre erinnern, daraus Kraft und Mut für die Zukunft schöpfen und uns auf den Wiederbeginn freuen!“

Zurück zu den Anfängen. „Im März 1996 nahm der Jugendposaunenchor mit den ersten Proben seine Tätigkeit auf“, berichtet Nast. Die damaligen Presbyterinnen Griet Dolnitzki und Irmtraud Hansen hatten die zündende Idee dafür. Aus ihrer Kindergottesdienstarbeit entstand der Wunsch, für heranwachsende Kinder und Jugendliche eine Gemeindegruppe aufzubauen. „Dadurch fanden die Begriffe „Jugend“ und „Posaunenchor“ in unserem Chornamen zusammen“, betont der 50-Jährige.

Seit 2007 ist der Jugendposaunenchor ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit. „Die Aufgaben und die Verantwortung für die Arbeit ruht dadurch satzungsgemäß auf den Schultern des jungen Vorstands anstatt bei Einzelpersonen“, so der Chorleiter. Ein eingetragener Verein zu sein, bedeute somit nicht, sich von der Gemeinde abspalten zu wollen. Vielmehr gehe es darum, durch die erweiterten Möglichkeiten eines Vereins auch in Zukunft eine abgesicherte und zuverlässige Chorarbeit in der Gemeinde anbieten zu können.

Diese Zuverlässigkeit der Arbeit zeigt sich für Nast neben den regelmäßigen Auftritten in der Gemeinde vor allem in der durchgängigen Nachwuchsarbeit ab der Gründung. „Seitdem bilden wir interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf einem Blechblasinstrument aus“, sagt er. Begleitend zum Unterricht geht es zunächst in einen Anfängerchor. Das Mitwirken im Hauptchor ist nach etwa eineinhalb Jahren das Ziel. Nast: „Wir verstehen unsere Chorarbeit neben dem kirchenmusikalischen Schwerpunkt auch als Bildungsangebot mit einem pädagogischen Auftrag zur außerschulischen Bildung mit einem regionalen Bezug zur Gemeinde Linden.“

Auch während des Lockdowns ging die Ausbildung weiter. „Über die Corona-Zeit konnten fast alle Unterrichte online stattfinden. Dadurch führten fast alle Schülerinnen und Schüler trotz der schwierigen Situation den Unterricht erfolgreich weiter“, erklärt der ausgebildete Blasmusiker. Für ihn steckt viel Arbeit, Zeit, Geduld und persönliche Bindung in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen durch den Jugendposaunenchor. Nast: „Dabei sind Vertrauen untereinander und Spaß am wöchentlichen Üben ebenso wichtig wie die erarbeitete musikalische Leistung auf dem jeweiligen Instrument.“ Für Neueinsteiger stehen deshalb nach der Corona-Pause wieder Unterrichtsplätze und Instrumente zur Verfügung. Ab etwa 7 bis 8 Jahren ist es möglich, eine Trompete, eine Posaune oder ein Euphonium zu erlernen. Dafür gibt es beim Jugendposaunenchor sowohl Leih- als auch Kinderinstrumente für die drei erwähnten Instrumentenarten. Auch Erwachsene, die sich für ein Blasinstrument interessieren, sind dort willkommen. „Unsere Altersgrenze ist nach oben offen“, schmunzelt der Leiter.

Singen im Jugendposaunenchor? Das geht auch! In Absprache mit dem gemeindlichen Kirchenchor kam es 2005 zur singenden Kindergruppe (ab etwa 5 Jahre). „Die Gruppe entwickelte sich schnell. Über kleinere Auftritte erlebten die älteren Bläserinnen und Bläser aus dem Chor mit, welchen Spaß die Kinder beim Singen hatten“, erzählt Nast. 2007 hatten auch Ältere den Wunsch, einen Sängerchor zu gründen. Zunächst hieß er „Jugendchor“. Der Chorleiter: „Da das jugendliche Alter schneller vorbei ist als einem lieb ist, passte der Name nicht mehr. So wurde aus dem Jugendchor ‘TonGabe‘.“ Eintritt ist ab dem 11. Lebensjahr möglich.

Der Evangelische Jugendposaunenchor Bochum-Linden e.V. trat kurz nach der Gründung dem Posaunenwerk Westfalen bei. Das unterstützt die Arbeit doppelt. „Ein besonders wichtiger Aspekt dieser Mitgliedschaft ist, dass der Jugendposaunenchor als Mitgliedschor eine Absicherung gegenüber der GEMA hat. Der Pauschalvertrag zwischen der EKD und der GEMA gilt dadurch auch für unseren Chor“, erklärt Nast. Hinzukommen die Lehrgänge des Posaunenwerks, die in den letzten 20 Jahren reichhaltig genutzt wurden. Der Leiter: „Zu den Kinder- und Jugendlehrgängen und den Lehrgängen für Erwachsene fuhren immer wieder Mitglieder unseres Chores und kamen in der Regel mit neuen Eindrücken und häufig begeistert wieder nach Hause zurück. Wir hoffen sehr, dass auch in Zukunft dieses Angebot des Posaunenwerkes uns zur Verfügung stehen wird. Leider sind derzeit in diesem Bereich der Landeskirche massive Einsparungen zu erleben.“

Weitere Informationen zum Chor, der Ausbildung, den Terminen und dem Jubiläum gibt es auf der Homepage www.jugendposaunenchor.de. Hajo Nast gibt ebenfalls gerne Auskunft: 0163-9244736 oder infodontospamme@gowaway.jugendposaunenchor.de.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper