Baumschutzengel sollen die Schöpfung schützen

Erstellt am 16.12.2020

In Werne beteiligt sich die evangelische Schulbetreuung am 2. Engelsweg

Engel haben nicht nur Flügel und manches Mal eine Krone. Sie haben auch stets ein großes Herz für die Natur und die Menschen. Das zeigen die „Baumschutzengel“, die die Schüler des Offenen Ganztags (OGS) an der „Amtmann von Kreyenfeld-Schule“ für den „2. Werner Engelsweg“ gestaltet haben. Bis 6. Januar sind die dafür erarbeiteten zwölf Werke quer durch den Werner Park – zwischen „Zur Werner Heide“ und „Bramheide“ - zu sehen. Darunter die „Baumschutzengel“ am Parkeingang Kreyenfeldstraße, direkt gegenüber der Schule.


„Anlass für unser Projekt zum Engelsweg des Stadtteilumbaubüros WLAB (Werne-Langendreer-Alter-Bahnhof) war, dass die alte Buche auf dem Schulhof neben unserer OGS in den letzten zwei Jahren langsam abgestorben ist“, berichtet OGS-Leiterin Monika Lillot. „Das hat unsere Kinder sehr betroffen gemacht.“ Selbst gießen an der Baumscheibe, aufgrund der trockenen Sommer, habe da nichts mehr gebracht. Ende der Geschichte: Der Schatten spendende Baum wurde in diesem Sommer gefällt.

Die Kinder beschlossen deshalb „Baumschutzengel“ herzustellen, damit andere Bäume nun einen Schutzengel bekommen. Während der Herbstferien machten sich gut 20 Grundschüler im Alter von sieben bis zehn Jahren ans Werk. Sie erarbeiteten jeweils einen eigenen Engel. Diese bestehen vor allem aus Restmaterialien: Konservendose als Körper, Wollreste für die Haare sowie aufgezogene Kronkorken und Plastikverschlüsse für Arme und Beine.

„Wir beschäftigen uns häufig mit der ‘Bewahrung der Schöpfung‘. Da gehört Müllvermeidung für unsere Schüler dazu“, erklärt Lillot zu den verwendeten Materialien. Auch der „Tannenbaum“ aus lauter Resthölzern vom Baumarkt ist Bestandteil dieses Recyclings. „Müllengel“ hieß deshalb auch der Name der Skulptur für den ersten Engelsweg in 2019.

Einzig die Blechflügel, die Styroporkugeln für den Kopf sowie Batterie betriebene Lichterketten kamen auf den Einkaufszettel. „Diese Materialien im Wert von 70 Euro finanzierte uns WLAB. Wir hätten 500 Euro für die Teilnahme am Engelsweg ausgeben dürfen. Das benötigten wir aber nicht “, erzählt die OGS-Leiterin der evangelischen Einrichtung.

Ihr Fazit zum Engelsprojekt: „Unsere Kinder haben ein großes Bedürfnis nach Natur.“ Das beziehe nicht nur die Bäume ein. Auch ein Tier, sei es noch so klein, das auf dem Schulhof oder im benachbarten Gebüsch gefunden wird, werde beguckt. Immer wieder schauten die Kinder auch nach, wie das Tier heiße, was es frisst und in welchem Lebensraum es sich am liebsten aufhalte.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Vorwiegend aus Restmaterialien bestehen die „Baumschutzengel“ des Offenen Ganztags für den Werner Engelsweg.

Herz, Flügel und Krone tragen die gebastelten „Baumschutzengel“ auf dem ebenfalls selbst zusammen gebauten Holzweihnachtsbaum. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper