Seit 20 Jahren bringt der Nikolaus den Kita-Kindern in Grumme bunte Socken

Erstellt am 08.12.2020

Bunte Socken erhielt der Nachwuchs des Familienzentrums „Die Schatzinsel“ zu Nikolaus. Im Hintergrund und auf Abstand "Socken-Produzentin" Ruth Joachim. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

Datenschutz ist Pflicht in der Kita in Zeiten, wo Kinderbilder – am liebsten wenig bekleidet - durch das Internet wandern. Deshalb wackeln nur die kleinen Füße in blauen, grünen, roten oder auch rosafarbenen Socken beim Fototermin auf dem adventlich geschmückten Kissen.

Der zwei- und dreijährigen Nachwuchs aus der „Sternchen“-Gruppe (U3) des Familienzentrums „Die Schatzinsel“ in Grumme begleitet die Aktion mit einem munteren Kichern. Der Grund: Seniorin Ruth Joachim hat zu Nikolaus zum mittlerweile 20. Mal selbstgestrickte Socken für alle Kinder in die Einrichtung an der Wichernstraße gebracht. Das kommt gut an bei den Kleinen, die ihre neuen Schätze an den Füßen – alle in ihren Lieblingsfarben – aufmerksam betrachten.

„Anfangs waren es 45 Paare, die ich Kindergartenleiterin Vera Lemm-Just mitbrachte“, erinnert sich die 89-Jährige: „Da gab es nur die Kinder aus der „‘Seifenblasen-‘ und der ‘Glitzersteine-Gruppe‘. Erst später kam die U3-Gruppe dazu.“ Seitdem sind es 59 Paar Socken, die „Ruth“ strickt. An Nikolaus ist dann zusammen mit den Erzieherinnen Bescherung. „Dieses Jahr leider mit Abstand und ohne gemeinsames Singen“, ist die rüstige Seniorin ein wenig traurig.

Die Idee dazu kam der ehrenamtlich Aktiven an der Johanneskirche in Grumme, als sie noch regelmäßig in die Kindertagesstätte zum Vorlesen kam. „Bei mir zu Hause in der Ecke stapelten sich in einer Tüte Wollreste. Wegschmeißen wollte ich die nicht. Da kam ich auf die Idee, Kindersocken daraus zu stricken“, erinnert sie sich. Gesagt, getan und in der Einrichtung nachgefragt, ob das in Ordnung sei. Dann ging es im Jahr 2001 mit der Sockenproduktion für den Nachwuchs los. „Eine Zeit lang gab es auch passende Schals dazu“, schmunzelt Ruth.

Leiterin Rebecca Zipp bedankt sich begeistert bei Ruth Joachim. „Als ich 2004 hier mein Anerkennungsjahr machte, war das schon Tradition“, strahlt sie: „Toll, dass Du das immer noch machst.“ Geht es nach Ruth, gibt es die Socken auch in den kommenden Jahren. Pünktlich zu Nikolaus!

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper