Trotz sinkender Einnahmen: Kirche sichert wichtige Arbeitsbereiche

Die Evangelische Kirche in Bochum kommt ihren Aufgaben für die Menschen in Bochum auch im kommenden Jahr weiter nach. Der Haushaltsplan für 2021, der auf der Kreissynode am Mittwochabend (25.11.) verabschiedet wurde, sichert die Finanzierung wichtiger Arbeitsbereiche.

                           
Insgesamt umfasst das Budget zehn Millionen Euro. Den größten Teil dieser Summe, rund 6,7 Millionen Euro, reicht der Kirchenkreis an die 15 Kirchengemeinden weiter. Diese finanzieren damit ihre Angebote für die Menschen vor Ort, von Kindern bis hin zu Senioren, sowie soziale und diakonische Projekte. Insgesamt etwa eine Million Euro fließt außerdem in den Betrieb der 44 evangelischen Kindertagesstätten.

Rund 25 Prozent des Gesamthaushalts, gut 2,5 Millionen Euro, stehen für die Arbeit des Kirchenkreises zur Verfügung. Mit dieser Summe werden Dienste wie die Krankenhaus- und die Notfallseelsorge finanziert, Bildungsangebote im Bereich der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung und der Evangelischen Stadtakademie und weitere Einrichtungen.

Mit Mitteln in Höhe von 760 000 Euro wird die Arbeit der Diakonie in Bochum  unterstützt. Mit den Geldern werden Angebote für Benachteiligte ermöglicht, unter anderem in der Flüchtlingshilfe, in verschiedenen Beratungsstellen, der Suchtkranken- und der Wohnungslosenhilfe.

„Evangelisches Engagement ist vor allem ehrenamtliches Engagement“, würdigte Superintendent Dr. Gerald Hagmann die 4.500 ehrenamtlichen Kräfte der Evangelischen Kirche in Bochum. Auch darum sind die Einnahmeverluste durch die Corona-bedingten Kirchensteuerausfälle, die sich noch nicht exakt beziffern lassen, aber zwischen fünf und zehn Prozent  liegen dürften, noch verkraftbar. Dennoch stehen der Evangelischen Kirche in Bochum auch aufgrund der demographischen Entwicklung künftig noch größere Einnahmeverluste bevor.

Pfarrer Michael Schulze, Vorsitzender des Finanzausschusses, machte deutlich: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir uns strukturell und organisatorisch neu aufstellen müssen und in den nächsten Jahren deutlich weniger Mittel zur Verfügung haben werden.“

Große Sorgen bereitet den Synodalen nach wie vor das Problem der Unterfinanzierung der Kindergärten und Kindertagesstätten. Die Synode beschloss daher, erneut Verhandlungen mit der Stadt Bochum aufzunehmen, um weitere Zuschüsse zum Trägeranteil zu vereinbaren. „Unser Ziel ist ganz klar die Erhaltung unserer guten und bunten evangelischen Kita-Landschaft“, betonte Superintendent Hagmann.

Und er ergänzte: „Ich werde mich persönlich vehement für die Erhaltung eines jeden evangelischen Kita-Platzes einsetzen. Denn in unseren Kitas wird enorm wichtige Arbeit geleistet: Für die Gesellschaft, für unsere Stadt und auch für unsere Kirche“.

Dennoch musste die Synode beschließen, das Kita-System zur Not auch in seiner Größe an die vorhandenen Finanzmittel anzupassen. Denn der Kirchenkreis steht vor dem Dilemma von enorm steigenden Kosten der evangelischen Kitas bei gleichzeitig sinkenden Kirchensteuermitteln.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Infektionsschutzmaßnahmen wurde die Kreissynode erstmals digital abgehalten. Superintendent Hagmann leitete die Tagung aus dem „Synoden-Studio“ am Westring, die Synodalen nahmen per Videokonferenz an der Synode teil.

Die Kreissynode ist das wichtigste beschlussfassende Gremium der Evangelischen Kirche in Bochum. Die insgesamt 124 Mitglieder sind Delegierte der 15 Bochumer Kirchengemeinden, ehrenamtlich Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie berufene Mitglieder. 99 Synodale sind stimmberechtigt, 25 sind Delegierte mit beratender Stimme.

Der Evangelische Kirchenkreis Bochum gehört mit rund 85.000 Mitgliedern zu den größeren Kirchenkreisen in der westfälischen Landeskirche.

Weitere Informationen zur Evangelischen Kirche in Bochum finden Sie auf dieser Homepage und auf Facebook unter www.facebook.com/evangelischekircheinbochum.

Hannah Praetorius