Dankbarer Applaus zum Abschied

Erstellt am 05.11.2020

Pfarrerin Strathmann-von Soosten aus Wiemelhausen geht in den Ruhestand

Pfarrerin Ellen Strathmann-von Soosten wurde am Reformationstag von Superintendent Gerald Hagmann, Pfarrerin Christine Böhrer, Pfarrer Eckhardt Loer und Pfarrer Martin Röttger (von rechts) in den Ruhestand verabschiedet. Foto: KK

 

Mit minutenlangem Applaus und „standing ovations“ hat die Evangelische Kirchengemeinde Wiemelhausen ihre Pfarrerin Ellen Strathmann-von Soosten in den Ruhestand verabschiedet. Nach 29 Dienstjahren feierte sie am Reformationstag ihren letzten Gottesdienst in der Melanchthonkirche.


Am 8. Dezember 1991 wurde Ellen Strathmann-von Soosten im Baumhofzentrum, das damals noch zur Kirchengemeinde Querenburg gehörte, in ihre erste Pfarrstelle eingeführt. Theologiestudium und Vikariat, ein Spezialpraktikum beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, ihre Promotion und der Hilfsdienst lagen da schon hinter ihr. In ihrer Dienstzeit erlebte sie einige Umstrukturierungen innerhalb der Gemeinden. Seit 2006 war sie mit einer halben Pfarrstelle an der Melanchthonkirche tätig.

„Mit deiner besonderen, intellektuellen und gleichzeitig warmherzig-seelsorglich zugewandten Art hast du viele Menschen erreicht, nicht nur in deiner Gemeinde, sondern auch darüber hinaus“, würdigte Superintendent Gerald Hagmann im Gottesdienst das Wirken von Ellen Strathmann-von Soosten.

Neben dem gemeinsamen Dienst im Kirchenkreis Bochum verbindet die beiden übrigens noch etwas anderes: „Im Jahr 2003 kam ich als Prüfling im Zweiten Theologischen Examen in den Genuss, von dir mitgeprüft zu werden“, erinnerte sich Hagmann.

Neben ihrer Tätigkeit im Prüfungsausschuss bekleidete Strathmann-von Soosten verschiedene Ämter auf kreiskirchlicher und landeskirchlicher Ebene und in der EKD. „Du warst überall gefragt“, fügte Superintendent Hagmann hinzu.

Als Mentorin begleitete Strathmann-von Soosten sechs junge Theologinnen und Theologen in ihrem Vikariat. Eine davon wirkte auch in ihrem Abschiedsgottesdienst mit: „Sie hat mich in dieser Zeit sehr geprägt, und ich glaube, man kann sagen, wir sind seitdem Freundinnen“, sagte Christine Böhrer, die mittlerweile als Pfarrerin in Stiepel tätig ist.

Auch ihre Kollegen aus der Kirchengemeinde Wiemelhausen, Pfarrer Martin Röttger und Pfarrer Eckhardt Loer, waren am letzten Arbeitstag von Ellen Strathmann-von Soosten dabei, der so ganz anders verlaufen musste, als es eigentlich geplant war: Aufgrund der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Infektionsschutzmaßnahmen konnte nur eine kleine Zahl von Besucherinnen und Besuchern, die sich zuvor angemeldet hatten, am Gottesdienst teilnehmen. Für die musikalische Gestaltung waren Kantor Ludwig Kaiser und Cellistin Christiane Conrad verantwortlich. Die Evangeliumslesung trug Klaus Weiss vor, der lange Jahre Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum und an der Gestaltung der Mittagskirchen und vieler Konzertlesungen beteiligt war.

Nun beginnt für Ellen Strathmann-von Soosten eine neue Lebensphase – und das gleich mit einem Umzug. Zukünftig wird die Theologin in Wuppertal zuhause sein. „Wir haben dort eine schöne Altbauwohnung gefunden“, erzählt sie, „gleich gegenüber von einer Kirche.“

Hannah Praetorius