Die Weite der schwedischen Landschaft mit Wäldern, Seen und feiernden Menschen zur Mittsommernacht setzte den bildhaften Ausgangspunkt. Der Organist konzentrierte sich dafür auf ein Instrumentalwerk aus „Scenes pittoresque“ des Spätromantikers Sigfrid Karg-Elert mit tragenden, harmonischen Klängen.
Das Kontrastprogramm folgte auf dem Fuße, denn es ging mit der Eigenproduktion „Ritmico“ auf in die Türkei. Die Orgel spielte orientalische Klänge mit entsprechenden Flötentönen, rhythmisch untermalt mit Schlagwerk und Zimbel.
Österreich, Polen, Frankreich hießen die weiteren musikalischen Reiseziele – mal mit Werken des Organisten, mal von Karg-Elert. Eine feurige „Sarabanda“ aus Andalusien bildete den Abschluss. „In der dem Werk zu Grunde liegenden Kadenz verschmelzen Orient und Okzident auf musikalische Weise“, erklärte Heßler zu seinem Werk.
Zum Neustart eröffnet er sein Konzert im Altarraum anstatt von der Orgelempore herunter. Dabei erklärte Heßler nicht nur die Hygieneregeln: „Wir Musiker freuen uns, dass es wieder losgehen kann.“ Bis Weihnachten steht das Programm für jeden Freitag, ab 17 Uhr. Eintritt frei. Spenden erwünscht. 50 Menschen dürfen teilnehmen.
Das Silberjubiläum der Orgelreihe geriet über die Pandemie in Vergessenheit. „Außer mir waren 1995 Prof. Ortwin Benninghoff, Ulrich Blomann und Prof. Norbert Linke dabei“, erinnerte sich Heßler. Zum Jubiläumsjahr gibt es seit Anfang 2020 konzertbegleitende Programmhefte.
Fritz-Wicho Herrmann-Kümper