Abendmahl aus der Tüte

Erstellt am 12.08.2020

Höhepunkt des Wandergottesdienstes war ein Open-Air-Abendmahl. Pfarrer Andreas Menzel bei den Einsetzungsworten mit Kita-Leiterin Anke Anderson (l.) und Presbyterin Christiane Sittig (r.)

In Dahlhausen feierte die Gemeinde einen Wandergottesdienst

Seit Anfang Juni feiert die evangelische Kirchengemeinde Dahlhausen wieder "echte" Gottesdienste in der Lutherkirche. Nun ging es beim Wandergottesdienst zum dritten Mal los unter dem Motto „Ein Stück vom Himmel, der Platz von Gott“.


Das Motto war damit auch wortwörtlich gemeint, denn die etwa 40 Mitwandernden feierten ihren Gottesdienst draußen an fünf Stationen zusammen mit dem Organisationsteam um Pfarrer Andreas Menzel. Das hieß Begrüßung an der Kirche, Bibellesung auf einem Spielplatz, Predigt auf einer Wiese sowie Fürbitten mit katholischer Unterstützung in St. Engelbert.

Krönender Abschluss waren ein besonderes Abendmahl und der Segen auf dem Außengelände der Kindertagesstätte Gaußstraße in Oberdahlhausen. Natürlich alles mit Abstand in Corona-Zeiten."

"Das war ein wunderschöner Gottesdienst", fasste eine Seniorin ihre Eindrücke zusammen. "Besonders bewegt hat mich, dass wir zusammen Abendmahl feiern konnten. Das fehlte mir in den letzten Monaten sehr.“

Die Abendmahlfeier war auch für das Ehepaar Franz-Heinrich und Marion Büttner-Homey etwas Besonderes. „Es war eine kreative Idee, dieses ‚Abendmahl to go‘ mit den zahlreichen Tüten zu organisieren“, freute sich das Ehepaar. Von der Predigt zum Lied „Ein Stück vom Himmel“ des Bochumer Sängers Herbert Grönemeyer war Franz-Heinrich Homey zudem angetan: „Ich habe noch nie so intensiv einem Lied von Grönemeyer zugehört. Unser Pfarrer hat zudem eine schöne Predigt daraus gemacht“, ergänzte er.

„Seit Anfang März haben wir kein Abendmahl mehr gefeiert“, erklärte auch Pfarrer Menzel, bevor er die Einsetzungsworte sprach. Anschließend versammelte sich die Gemeinde aber nicht um den aufgebauten Altar. Vielmehr verteilte das Gottesdienstteam Tüten mit Laugenstange, Trauben und Wasser.

„Die Idee dazu brachte unsere Küsterin Michaela Vollgrebe von der Michaeliskirche in Hamburg mit. Wir haben das dann gerne in diesen „besonderen Zeiten“, wo Miteinander nur mit Abstand geht, umgesetzt“, erzählte Pfarrer Menzel nach dem Gottesdienst.

Bleibt noch eine Aktion, die Menzel besonders imponierte: „Als wir den Berg hinauf nach Oberdahlhausen stiegen, sangen wir alle 15 Strophen von ‘Geh aus mein Herz und suche Freud‘ von Paul Gerhard. In Zeiten, wo man eigentlich nicht singen darf, für mich besonders eindrücklich.“

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Das Abendmahl für unterwegs fand viel Anklang. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper