Gottes Wort erreicht Hausbewohner persönlich

Erstellt am 31.07.2020

Bärbel Abrolat vom Sozialen Dienst demonstriert die neue Übertragungsanlage im Katharina-von-Bora-Haus. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Den Förderverein Lutherkirche

gibt es seit September 2015. Zu den Satzungszielen gehört nicht allein der Erhalt der Lutherkirche als Gebäude.

Förderziele sind auch „das gottesdienstliche und das gemeindliche Leben und sowie die Lebensqualität im Bezirk der Lutherkirche“, heißt es wortwörtlich in der Satzung. Da gehört das Katharina-von-Bora-Haus dazu.

Neue Fördervereinsmitglieder sind willkommen!
Kontakt: Pfarrer Henri Krohn, Tel. 0234/593540 oder per E-Mail: Henri.Krohn(at)gmx.de. WH



Runderneuerte Sprechanlage bringt im Katharina-von-Bora-Haus den Gottesdienst aufs Zimmer

Seit Mitte März fiel der beliebte Gottesdienst im Katharina-von-Bora-Haus der Diakonie Ruhr an der Klinikstraße aus. Der Grund dafür waren die Sicherheits- und Abstandsregeln im Altenheim wegen der Corona-Krise, die die 106 Seniorinnen und Senioren seitdem weitgehend auf ihre Wohnbereiche beschränkte. Nun gibt es eine neue Möglichkeit, gemeinsam Gottesdienst zu feiern und trotzdem auf dem eigenen Zimmer zu bleiben. Ein drahtloses Mikrofon, das über einen neuen Empfänger an die 22 Jahre alte Haussprechanlage angeschlossen ist, ermöglicht das. Der Förderverein Lutherkirche finanzierte die Anschaffung mit rund 1700 Euro.


„Wir konnten damit das geistliche Leben für alle wieder aufnehmen, und die Hausbewohner zum gemeinsamen Gottesdienst einladen“, freut sich Bärbel Abrolat, Fachkraft im Sozialen Dienst des Hauses. „Die Senioren sind zwar allein in ihrem Zimmer und doch beten, singen und trösten wir gemeinsam. Sie wissen, sie sind nicht allein. Die Seelsorger stehen zwar während der Andacht in der Pforte, und trotzdem sind wir zusammen“, sagt Abrolat weiter.

Die Prädikantin hält einen Teil der Gottesdienste selbst. Pfarrerin Susanne Kuhles und Gemeindepfarrer Henri Krohn übernehmen weitere Andachten.

Ausgangspunkt für die Neuerung war, dass Pfarrer Krohn im Namen des Fördervereins das Angebot machte, ein Begegnungshäuschen im Garten des Seniorenzentrums zu finanzieren. Abrolat selbst organisierte gerade den Umbau der Sprechanlage für gemeinsame Gottesdienste anstatt der zwischenzeitlichen Einzelandachten auf dem Zimmer. Krohn und Fördervereinsvorsitzender Altsuperintendent Peter Scheffler überzeugte die Idee ebenso wie Einrichtungsleiter Martin Bradtke.

„Mit dieser technischen Maßnahme ermöglichten wir wieder die Verkündigung der tröstlichen Botschaft von Gottes Zuwendung“, freut sich Pfarrer Krohn. Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner seitdem zeigten zudem, wie wichtig ihnen diese ist, so der Seelsorger weiter: „Viele Männer und Frauen auf den Zimmern und Fluren sind von den guten Worten sehr berührt und angerührt in Zeiten der Berührungsverbote.“

Hausbewohnerin Christa Schäfers bestätigt das. „Sie gehen mir durch Mark und Bein“, schmunzelt die 90-Jährige, die jedes Mal am Lautsprecher dabei ist.

Die Firma Giebel Electronic und Kommunikations GmbH aus Gelsenkirchen, die schon 1998 die Anlage installierte, übernahm die Arbeiten. „Seniorchef Hermann Giebel erinnerte sich an den Auftrag von vor 22 Jahren. Er wälzte dafür alte Unterlagen und nahm Kontakt mit der Firma auf, die die Anlage hergestellt hatte, damit diese nachgerüstet werden konnte“, ist die Mitarbeiterin im Sozialen Dienst dankbar.

Die Gottesdienste in der neuen Form finden ebenso wie in der Vergangenheit wöchentlich entweder sonntags um 11 Uhr oder am samstags ab 16 Uhr statt.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper