Steinschlangen wachsen quer durch die Stadt

Erstellt am 29.07.2020

Evangelische Kirchengemeinde Bochum zieht Bilanz zur Aktion „Hoffnungssteine“

Mal-Treff an der Johanneskirche (v.l.): Elsbeth Siewert, Rosemarie Heyer, Renate Bühner und Stefan Buch. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

Die Gemeinschaft der fünf Gemeinde-Bezirke öffentlich sichtbar zu machen und den Zusammenhalt unter den Gemeindemitgliedern in der Corona-Krise symbolisch zu stärken: Diese Ziele setzte sich die vierwöchige Aktion „Hoffnungssteine“ der evangelischen Kirchengemeinde Bochum an den sieben Kindertagesstätten (Kitas), den sechs Kirchenstandorten sowie am Stadtteilladen und dem Jugendtreff „Sitz down“ in Grumme.


Pfarrerin Diana Klöpper (Bezirk Hamme-Hordel), die die Aktion mit Pfarrerin Heike Kümper und Pfarrer Constantin Decker startete, ist zufrieden, da rund 600 bemalte Steine in Steinschlangen an den verschiedenen Gemeindestandorten ausgelegt wurden. „Im Grunde fand in allen Gemeindebezirken sowie in den Kitas etwas dazu statt. Damit war es die erste die Bezirke übergreifende Aktion. An den einzelnen Orten wurde es allerdings unterschiedlich angenommen“, zieht sie Bilanz.

Das größte „Sorgenkind“ war allerdings: Kaum legten kleine und große Gemeindemitglieder bemalte Steine an einzelnen Zentren aus, waren sie schon wieder weg. Etwa am Q1 (Halbachstraße), an der Gethsemanekirche (Amtsstraße) oder an der Lutherkirche (Klinikstraße).

„So mancher unserer Besucher hat wohl die Sache missverstanden“, vermutet Pfarrer Henri Krohn von der Lutherkirche: „Schöner wäre es gewesen, die Steine wären bis zum Ende der Aktion liegen geblieben und dann weiterverschenkt worden.“ „Wenn unsere Gemeindemitglieder mit ihren Steinen diesen Menschen ein wenig Hoffnung gegeben haben, haben wir trotzdem etwas erreicht“, hofft der Seelsorger.

„An unseren Kindertagesstätten wurde die Aktion intensiv umgesetzt. Kinder und Eltern machten gut mit“, betont Pfarrerin Klöpper. Das zeige, dass die Kitas wichtige kirchliche Orte sind.

Einzelne Malaktionen während der sonntäglichen „Offenen Kirche“ an der Luther- und der Johanneskirche setzten zudem Höhepunkte in den Bezirken. „Das gemeinsame Bemalen der Steine - mit Abstand - an Pfingsten als erste Aktion nach „Corona“ machte richtig Spaß. Das war etwas Besonderes“, erinnert sich Gemeindemitglied Corinna Schellenbach, die mit Familie an der Lutherkirche daran teilnahm. „Das ist eine schöne Idee, die Freude machte“, berichten auch Renate Bühner und Stefan Buch. Mit einem Kreis Gleichgesinnter bemalten sie an jedem Sonntag vor der Johanneskirche Steine. Buch: „Wir sind da zu einer kleinen Gemeinschaft zusammengewachsen.“

In den nächsten Wochen geht ein Teil der Steine auf Wanderschaft, um noch mehr Menschen Freude und Hoffnung zu geben.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper