„Wäscheleinen-Andachten“ kommen in Altenbochum und Laer gut an

Erstellt am 11.06.2020

Auch Internet-Videos sind während der Corona-Krise sehr gefragt

Die „Wäscheleinen-Andachten“ wehen an der Lukaskirche.

Wie Kontakt halten mit den Gemeindemitgliedern trotz Corona-Krise? Diese Fragen stellten sich derzeit alle Bochumer Gemeinden nach dem Lockdown Mitte März. Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Altenbochum-Laer startete deshalb am Ostersonntag die Aktion „Wäscheleinen-Andachten“.


Die Aktion umfasst nicht nur die besagte gespannte Wäscheleine mit Predigten der Pfarrerinnen zu den jeweiligen Sonntagen an den Türen der Lukaskirche und des Gemeindezentrums Laer. Es gibt auch Aushänge an den Gemeindehaus-Türen sowie Online-Angebote auf der Internetseite.

„Mit diesen unterschiedlichen 'Darreichungsformen' erreichen wir so viele Menschen der Gemeinde, wie es unter den derzeitigen Voraussetzungen möglich ist“, berichtet Pfarrerin Claudia Frank. „Und wir signalisieren: Obwohl wir auf Abstand sind, sind wir immer noch für euch da!"

Durch das Youtube-Format würden außerdem Menschen auch aus dem weiteren Gemeindeumfeld erreicht, die von den traditionellen Gottesdiensten in der Regel nichts mitbekommen.

Letztere sind gefragt, seit Pfarrerin Silke Häger zu Ostern mit ihrer Videoandacht auf dem Internetkanal aus der Lukaskirche startete. Sie sind aber auch der aufwändigste Teil des Unterfangens, denn die jeweiligen gut zehnminütigen Filme müssen vorab nicht nur gefilmt, sondern auch sehgerecht geschnitten werden. Um beides kümmern sich Finanzkirchmeister Siegfried Kühn (inhaltliche Abstimmung und Filmdreh) sowie Dennis Reichert (Schnitt). Aktuell stieß das junge Gemeindemitglied David Kreutz zum Technik-Team dazu.

„Die inhaltliche Gestaltung liegt grundsätzlich bei den jeweiligen Pfarrerinnen und Pfarrer in Abstimmung mit dem Technikteam“, erzählt Frank. Das betrifft neben dem Drehort – Pfarrerin Frank nahm zum Beispiel die aktuelle 11. Andacht in der Ruine der Silvesterkapelle im Schlosspark Weitmar auf – auch zusätzliche Elemente wie eingearbeitete Fotos (zumeist aus der Lukaskirche), Liedbeiträge oder zusätzliche Texte.

So berichteten an Pfingsten ältere und jüngere Gemeindemitglieder, warum ihnen Pfingsten wichtig sei. Eine Woche zuvor nutzte Ruheständler Pfarrer Eike Grevel die Kirchenglocken als stilbildendes Element.

Was sagt die Gemeinde dazu? „Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Allerdings ist es bei analogen Gottesdiensten auch so, dass meistens die Rückmeldung geben, die das Ganze gut finden“, betont Pfarrerin Frank.

Wann die Lukaskirche oder auch das Gemeindezentrum Laer wieder geöffnet werden, entscheidet in den nächsten Tagen das Presbyterium in einer Sondersitzung. Vorbereitet wird das schon. Frank: „Es gibt einen Corona-Ausschuss, der ein Hygiene-Konzept erarbeitet, damit wir starten können, sobald wir das für sinnvoll erachten. Wenn das in seiner endgültigen Fassung vorliegt, wird der Superintendent darüber befinden.“

Bis dahin bleibt die Gemeinde per Wäscheleine sowie über www.die-kirchengemeinde.de in Kontakt.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Silvesterkapelle in der Weitmarer Schlossruine: Pfarrerin Claudia Frank und Finanzkirchmeister Siegfried Kühn bei der Tonprobe. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper