Indonesische PERKI Gemeinde: Gottesdienste mit familiärer Atmosphäre

 

BOCHUM - Normalerweise trifft sich die indonesische PERKI Gemeinde einmal im Monat im Thomaszentrum in Querenburg  zum Gottesdienst – wenn nicht Corona alles verändern würde. „Wir sind eine sehr junge Gemeinde,“ erzählt Marlin Siregar, Gemeindemitglied und Kontaktperson für die Öffentlichkeit. „ Die meisten von uns sind Studierende an den Universitäten und Hochschulen in der Umgebung.“ Sie vermisst den Austausch und das Zusammensein mit anderen Menschen aus ihrem Heimatland.

Matthias Mladek begleitet die Gemeinde seit vielen Jahren als Prediger: „In Indonesien gibt es oft Hausgottesdienste, die eine sehr familiäre Atmosphäre haben. Unsere Gottesdienste haben einen ähnlichen Charakter, das gemeinsame indonesische Essen im Anschluss spielt immer eine große Rolle.“

Manchmal sind indonesische Pfarrer, die hier in Deutschland leben, eine Anlaufstelle, um in der vertrauten Sprache über die gegenwärtige Situation zu sprechen - und da auch in Indonesien Gottesdienste nur digital stattfinden können, gibt es wegen der Zeitverschiebung Sonntagmorgens schon Gottesdienste aus der Heimat.

„Für viele der Studierenden ist die gegenwärtige Situation sehr belastend,“ erzählt Mladek. „Die Familie ist weit weg, möglicherweise schlecht versorgt – in Indonesien gibt es oft keine Krankenversicherung – da gibt es keine Möglichkeit für Besuche oder Unterstützung. An der Uni kann ja nur eingeschränkt gearbeitet werden, so gibt es Sorgen, wie es mit dem Studium weitergeht, außerdem fehlen häufig auch die Kontakte, zumal viele aus finanziellen Gründen nicht mobil sind und auch die Nebenjobs oft wegfallen.“

Kraft schöpfen viele Gemeindemitglieder aus ihrem Glauben. „Indonesien ist ein sehr religiöses Land,“ so hat Mladek es erlebt. „Es gibt keine Situation, in der Religion keine Rolle spielt. Mitten im Alltag wird der Glaube gelebt.“ Da ist es eine kleine Erleichterung, dass ab Juni wieder Präsenzgottesdienste stattfinden werden – natürlich mit Abstand und ohne Essen.