Die englischsprachige Gemeinde feiert die Vielfalt

BOCHUM - An normalen Sonntagen treffen sich regelmäßig ca. 70 Menschen aus mindestens zwölf Nationen und vielen verschiedenen Konfessionen zum Gottesdienst in der Pauluskirche. „Seit der Gründung der Gemeinde zu Pfingsten 1996 haben Menschen aller Kontinente an unseren Gottesdienstfeiern teilgenommen,“ erzählt Pfarrer James Brown, der die Gemeinde mitbegründet hat. Das alles findet natürlich jetzt nicht statt, ebenso wenig das anschließende Treffen zu Tee oder Kaffee.


Natürlich gibt es für jeden Sonntag digitale Angebote mit Liedern, Gebeten und einer kleinen Meditation. Doch im Laufe der Zeit wird das weniger genutzt, beobachtet Pfarrer Brown, im Gegensatz zu den digitalen Kommunikationsformen, die Austausch und Kontakt ermöglichen.

„Die Gemeinde ist für viele Mitglieder, die oft schon seit vielen Jahren in Deutschland leben, ein Stück Ersatzfamilie, die auch in schwierigen Situationen trägt,“ beschreibt Brown das Zugehörigkeitsgefühl vieler Gemeindemitglieder. „Und jetzt ist für viele nicht nur der Kontakt zur Herkunftsfamilie im Ursprungsland unterbrochen, sondern eben auch zur Kirchenfamilie.“

Nachrichten aus den Heimatländern lösen oft Sorgen und Ängste auch, wie z. B. wenn Angehörige aus den USA oder Großbritannien schreiben. Katherine Masa, langjähriges Gemeindemitglied, die jetzt in Uganda im Lockdown sitzt, schickt aufmunternde Worte aus dem afrikanischen Land: „Richte all deine Aufmerksamkeit auf die Kraft Gottes, statt auf die Größe deines Problems. So kann uns Gottes Kraft den Mut und die Energie geben, die wir brauchen, um mit den Schwierigkeiten umzugehen.“

Diese Erfahrungen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen machen das Besondere der englischsprachigen Gemeinde aus. „Und das,“ so Pfarrer Brown, „wird nur im persönlichen Kontakt lebendig: Die Vielfalt, die wir zusammen feiern.“