"Ode an die Freude" soll Mut machen in der Corona-Krise

Erstellt am 24.03.2020

Trompeter Rainer Scheibe spielt die Europahymne vor der Lutherkirche am Stadtpark

Trompeter Rainer Scheibe beim Solidaritätsauftritt vor der Lutherkirche am Stadtpark. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

Lebensfreude in dieser Krisenzeit spenden will Trompeter Rainer Schreibe. Unter dem Motto „'Ode an die Freude' statt Corona-Frust" stellte sich der Leiter des Blechbläser-Ensembles "bi.metall" der evangelischen Kirchengemeinde Bochum jetzt auf die Plattform vor der Lutherkirche und spielte das als Europahymne bekannte Stück von Ludwig van Beethoven quer über den Stadtpark.


Wer vorbeikam, blieb stehen und klatschte Beifall. Viele Frischluftsuchende waren das angesichts der Krisensituation und der staatlichen und städtischen Schutzmaßnahmen natürlich nicht.

Scheibe war beim Musizieren trotzdem nicht allein. Von der Küpperstraße ertönte ein Echo aus einem der Fenster. "Über das Internet haben wir Musiker uns zu diesem Solidaritätsauftritt quer durch die Bundesrepublik verabredet. Die meisten spielen das Finalwerk aus Beethovens 9. Symphonie aus dem Fenster oder auf dem Balkon", erzählt der Profitrompeter zum Auftritt.

Die Solidarität der Musiker gilt mit dem Stück, dessen Text Friedrich von Schiller komponierte, nicht allein all denjenigen, die kaum noch vor die Tür kommen. "Wichtig ist uns auch der Dank an alle Mediziner, Pfleger und Helfer in diesen schweren Zeiten", betont Scheibe.

Weitere musikalische Solidaritätsaktionen sollen folgen. "Am Ostersonntag nach dem Geläut um 10 Uhr gibt es einen 'Auferstehungsflashmob'", erzählt der Trompeter. "Sängerinnen und Sänger, Posaunenchorbläser und Organisten hier in der Stadt wollen sich virtuell vereinen, um zusammen den Choral 'Christ ist erstanden' zu spielen oder zu singen. Mehrere haben schon zugesagt", weiß Scheibe.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper