Unsere Antwort auf den rassistischen Terror

Erstellt am 20.02.2020

Evangelische Kirche | Katholische Kirche | Jüdische Gemeinde

 

Unsere Antwort auf den rassistischen Terror

 

Wir sind Christen, wir sind Juden, wir sind Muslime in Bochum. Alle leben wir unter dem
einen Himmel, wir sagen:

Wer hasst, lästert Gott. Und wer einen Menschen mordet, der ist, als hätte er uns alle
ermordet.
Wer gegen Menschen hetzt, hetzt gegen Gott. Und wer einen anderen verflucht, der
ist, als verfluche er uns.
Wer rassistisch denkt, lästert Gott. Und wer einen anderen rassistisch beleidigt, der
ist, als hätte er uns beleidigt.

 

Wir in Bochum sagen - und sagen dies allen, die gehasst und gehetzt und gelästert werden: Wir stehen an Ihrer Seite.

Wir weinen mit denen, die jetzt um ihre Kinder und Freunde trauern. Es ist, als seien
es unsere Kinder und unsere Freunde gewesen.
Wir fühlen mit denen, die sich fragen, ob dieses Land noch ihr Land sei. Es ist, als
greife diese Frage auf uns alle über.
Wir sorgen uns mit denen, die sich nicht sicher fühlen in unserer Stadt. Eure Angst ist
unsere Angst.

 

Deshalb möchten wir Ihnen sagen - und sagen es uns selbst:

Wir wollen nie wieder unter Nazis leben, nicht mit Rassisten und Antisemiten.
Wir wollen gemeinsam mit Ihnen in unserer Stadt leben. Wir wünschen uns von
Herzen, dass dies Ihre Stadt bleibt und Sie in unserer Stadt bleiben.
Heute weinen wir gemeinsam, wir werden uns wieder gemeinsam freuen.

 

Wir sind Christen, wir sind Juden, wir sind Muslime. Wir wissen: Liebe ist stärker als der Tod,
Mitgefühl stärker als Hass.


Dr. Gerald Hagmann | Superintendent der Evangelischen Kirche in Bochum
Michael Kemper | Stadtdechant der Katholischen Kirche Bochum und Wattenscheid
Grigory Rabinovich | Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen