Erster Spatenstich für neue Gemeinschaftsgräber in Querenburg

Erstellt am 06.02.2020

Symbolischer Spatenanstich für den "Garten der Erinnerung Schattbach" auf dem evangelischen Friedhof in Querenburg. Mit dabei (v.l.): Frank Plöger (Treuhandstelle der Friedhofsgärtner Bochum), Friedhofsgärtnermeister Peter Franke, Landschaftsbau-Ing. Sebastian Dreier, Superintendent Gerald Hagmann und Friedhofskirchmeisterin Ulrike Frielinghaus. Im Hintergrund: Gemeindepfarrer Christian Zimmer. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

"Garten der Erinnerung Schattbach" wird würdiger "Hoffnungsort"

Der Plan für die neuen Gemeinschaftsgräber.

Ein Novum in Bochum: Auf dem Friedhof "Schattbachstraße" der Kirchengemeinde Querenburg entsteht die erste Gemeinschaftsgrabanlage auf einem evangelischen Friedhof in der Revierstadt.


Was tun, wenn man sich als alleinstehende Person auf das Lebensende vorbereitet und/oder die Kinder die Grabpflege nicht übernehmen wollen oder können? In den letzten zwei Jahrzehnten hieß die Antwort für den klassischen Friedhof zumeist "Anonyme Grabfelder" oder "Grabkissen" auf der Wiese. "Beides ist nicht ansprechend und als Naherholungsraum für Menschen sowie als Lebensort für Vögel und Insekten wenig attraktiv", erklärt Friedhofskirchmeisterin Ulrike Frielinghaus von der Evangelischen Kirchengemeinde Querenburg.

Das Presbyterium entschied deshalb im vergangenen Jahr, zusammen mit der „Genossenschaft der Friedhofsgärtner Bochum“ und der "Treuhandstelle der Friedhofsgärtner" einen "Garten der Erinnerung Schattbach" auf dem gleichnamigen Gemeindefriedhof anzulegen. Der symbolische Spatenstich für diese erste Gemeinschaftsgrabanlage auf einem evangelischen Friedhof in Bochum erfolgte nun.

Die neue Anlage bietet künftig 120 Grabstellen - 6 Reihengräber, 114 Urnen - in fünf unterschiedlichen Themengärten mit entsprechender Bepflanzung sowie Preisklasse.

So werden die Friedhofsgärtnermeister Ralf Dreier und Peter Franke auf zwei zentral gelegenen, miteinander verbundenen Flächen (rund 190 Quadratmeter) nahe des Eingangsbereichs mehrere Themenbereiche für die Grabanlage gestalten. Das ist auf dem kleinen Feld ein "Naturpfad" mit einer Gemeinschaftserinnerungsstele.

Auf der größeren Fläche wird eine halbrunde Trockenmauer mit Öffnung zum Gehweg das zentrale Gestaltungsmerkmal. Ein Olivenbaum steht im Mittelpunkt. Rundherum entstehen eine Hainbestattung, ein "Bauern-", ein "Mediterraner" sowie ein Japangarten. Hier gibt es jeweils Namenstafeln inklusive Lebensdaten zu den Verstorbenen.

Die Bepflanzung richtet sich nach den Themen. Der "Mediterrane Garten" hat zum Beispiel passende Kräuter, Wildrosenspaliere und Lavendel. Die Hainbestattung erhält Bodendecker, Säulenkirschen, Gräser und Steine. "Die Grabanlage wird von vorneherein komplett erstellt, sodass eine Belegung am gewünschten Ort ohne großen Aufwand möglich ist", berichtet Frank Plöger, Geschäftsführer der örtlichen Treuhandstelle.

Zur Finanzierung und Pflege der "Gärten", betont Plöger: "Die Hinterbliebenen bezahlen nur ein einziges Mal für die Errichtung und Pflege des Grabes für die gesamte Ruhezeit von 25 Jahren." Die Pflege übernimmt dann die "Genossenschaft der Friedhofsgärtner".

"Unsere Zielgruppe sind Menschen, die es wichtig finden, bis zum Ende der Ruhezeit ein würdiges und gepflegtes Grab zu haben", ergänzt Frielinghaus. Das müssen nicht nur Christen sein. "Wir haben deshalb die Friedhofssatzung erweitert und möchten alle Menschen auf unserem evangelischen Friedhof bestatten, denen dies ein Wunsch ist", so die Friedhofskirchmeisterin weiter.

Sehr zufrieden mit dem neuen Friedhofskonzept und der Grabanlage ist auch Superintendent Gerald Hagmann, der zum ersten Spatenstich kam. "Die Rahmenbedingungen für unsere gesellschaftliche Bestattungskultur haben sich in den letzten Jahren sehr verändert. Für die gemeindlichen Friedhöfe ist das eine personelle und finanzielle Herausforderung", erklärt er.

Die Gemeinde habe mit dieser Anlage darauf gut reagiert. Durch die Gestaltung werde diese zu einem schönen Erinnerungs- und Aufenthaltsort. "Das passt gut zur aktuellen Kampagne 'Evangelischer Friedhof – Ort der Hoffnung' unserer Landeskirche“, sagte Hagmann weiter.

Die Kampagne soll bei der Einweihungsfeier vorgestellt werden, die am 26. April um 11 Uhr mit einem Open air-Gottesdienst auf dem Friedhof stattfindet – verbunden mit der 125-Jahr-Feier des Friedhofs.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Auskünfte zum "Garten der Erinnerung Schattbach" gibt Frank Plöger von der Treuhandstelle Tel. 0234 / 35 07 85.