„Die Gottesdienstfeier war sehr schön“, erklärt die Mutter einer Konfirmandin anschließend. Besonders gefiel ihr das Ambiente mitten im Wäldchen. „Irgendwie war das wie in einer Kirche, wenn ich nach oben in den Himmel schaute. Die Bäume rund um die Lichtung bildeten ein hohes, schützendes Dach über uns“, ergänzt Seniorin Anne Gräfe. So mitten in der Natur spürte sie eine große Nähe zu Gott.
Gräfe blickt auf viele Jahre Waldgottesdienst zurück. „Seit den 90er Jahren komme ich regelmäßig“, erzählt sie. Wichtig ist ihr da auch die Gemeinschaft. „Ich treffe hier immer Bekannte aus der Gemeinde. Auch Leute, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe.“ Besonders schön sei es stets gewesen, wenn Taufen stattfanden. „Die Leute sangen zudem immer laut und kräftig“, strahlt die Seniorin mit Blick auf den Trubel in der Vergangenheit. „Das hat mir diese Mal sehr gefehlt: Das miteinander Singen, obwohl die Posaunen schön spielten“, wird Gräfe ernst.
In der Tat! Singen „aus vollem Herzen“ ging nicht, wie Pfarrer i.R. Wilfried Geldmacher eingangs deutlich machte. „Gegen leises Mitsummen dürfte aber niemand etwas haben“, so Geldmacher weiter, der mit Pfarrer Joachim Gentz (Predigt) und dem Posaunenchor den Gottesdienst gestaltete.
Den Waldgottesdienst begründete in den 80-er Jahren Pfarrer Günther Hellhammer mit den Presbyterinnen und Presbytern sowie Gemeindegruppen aus dem Langendreer-Holz. Diese Tradition des Freiluftgottesdienstes am Spielplatz in der Bömmerdelle setzte Pfarrer Geldmacher ab 1991 fort. Seit der Fusion der Langendreerer Gemeinden am 1. Januar 2002 ist es ein gemeinsamer Zentralgottesdienst. 1993 wurde das erste Kind im Wald getauft. Seitdem wurde das Angebot einer Taufe im Wald immer wieder gern angenommen“, erinnert sich Geldmacher.
Fritz-Wicho Herrmann-Kümper