Ein deutliches "Nein!" zu Gewalt an Frauen

Erstellt am 26.11.2019

Schweigeminuten am Kuhhirten: Pfarrerin Susanne Kuhles (vorne) inmitten der Teilnehmerinnen am Aktionstag.

Evangelisches Frauenreferat beteiligt sich am Internationalen Aktionstag

Ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in der Gesellschaft hat am "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" (25. November) das evangelische Frauenreferat gesetzt.

Die Pfarrerinnen Susanne Kuhles und Eva-Maria Ranft hatten eine Mahnwache auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt zusammen mit anderen Frauengruppen organisiert. Eine ökumenische Andacht mit der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) in der Pauluskirche beendete den Aktionstag.

An der Mahnwache mit der kfd und dem Frauenverband Courage vor dem Kuhhirten-Denkmal beteiligten sich gut 40 Frauen und Männer. Mit Plakataufschriften wie "Überwindet Eure Angst" und "Erhebt Eure Stimme" machten sie dort Frauen Mut, sich gegen körperliche und seelische Gewalt im Alltag zur Wehr zu setzen.

Ein zehnminütiges Schweigen im Weihnachtsmarkttrubel folgte. Am Ende lösten die Frauen das demonstrative Schweigen  mit lautem Stöcke schlagen und dem Ausruf "Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen" auf.

Einige Passanten blieben stehen, um zuzuschauen. Auch mit positiven Rückmeldungen. "Ich finde das wichtig und eine gute Sache", sagte eine junge Frau.

Die nachfolgende Andacht in der Pauluskirche gestalteten Ranft und Kuhles gemeinsam mit der katholischen Gemeindereferentin Sabine Pappert. Anhand der Bibelstelle "Erbrecht der Töchter" (4.Moses 27. 1-11) machten sie vor rund Besucherinnen und Besuchern deutlich, dass die Bibel auch Frauen in einer männlich geprägten Gesellschaft Rechte zuspricht, wenn sie diese öffentlich einfordern. Auf die heutige Zeit übertragen heißt das u.a.: Recht auf geistige und körperliche Unversehrtheit; Recht auf freie Ehewahl, Recht auf Bildung und Beruf.

Am Ende war Pfarrerin Ranft mit den Aktionen zufrieden. "Mit der Mahnwache im Weihnachtsmarktgetümmel ist es uns gelungen, auf das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam machen", erklärte sie.

Ein symbolisches Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzte zudem die bundesweite Aktion „Orange Your City – Bringt Licht in die Dunkelheit von Gewalt“. Bei Einbruch der Dunkelheit leuchteten deshalb das Rathaus und andere öffentliche Gebäude in der Farbe Orange. Mit dabei die innerstädtische Pauluskirche, die am Portal und auf der Nordseite in dieses Licht eintauchte. Allerdings ohne Hinweis auf die Aktion.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

"Bringt Licht in die Dunkelheit von Gewalt“. Die Pauluskirche leuchtete am Aktionstag in Orange. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper