Ein musikalisches Feuerwerk in Wiemelhausen

Erstellt am 02.11.2019

Junge Pianisten begeistern das Publikum

Pianistin Christine Neumann zog die Zuhörer mit ihrem gekonnten Spiel in den Bann. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

Allerheiligen ist eigentlich ein "besinnlicher" Feiertag. Die kraftvollen Musikvorträge der beiden Pianisten Christine Neumann und Christian Ziegler im Baumhofzentrum der evangelischen Gemeinde Wiemelhausen zogen gleichwohl die gut 100 Zuhörerinnen und Zuhörer im bis auf den letzten Platz besetzten Gottesdienstraum in ihren Bann.


Am Ende erhielten beide viel Applaus für ihr virtuoses Spiel. Die Musiker bedankten sich mit einer vierhändigen Zugabe. Pfarrerin Antje Streithof-Menzler setzte dazu mit besinnlichen Texten ein Kontrastprogramm.

Intensiv mitgehen hieß es für die Besucher gleich von Anfang an. Ziegler intonierte den ersten Satz der Sonate "Pathetique" c-moll von Ludwig van Beethoven. Ruhige Passagen boten dort immer wieder nur kleine Pausen in einer ansonsten dramatischen Darbietung.

Das steigerte sich noch, als Neumann ab dem dritten Stück ebenfalls in die Tasten griff. Ihre Interpretation des ersten Satzes der Sonate "Waldstein" C-Dur - ebenfalls von Beethoven - gedieh zu einem wahren Feuerwerk. Ihre Finger flogen bei dem sehr schnellen und dramatischen Stück nur so über die Tasten.

Dabei spielte die mehrfache 1. Preisträgerin internationaler Wettbewerbe die Töne zugleich mühelos akzentuiert aus, so dass ein musikalischer Funkenregen nur so auf die gebannt Zuhörenden niederprasselte.

Streithof-Menzler trat mit ihren Texten zwischen den Stücken auf. Sie ging unter anderem bildhaft auf die besinnliche Stimmung im Herbst sowie am Abend ein. Darüber hinaus bot die Pfarrerin leise Akzente christlicher Hoffnung im "Trauermonat" dar. Das war Gegensatz pur, der die Zuhörer zudem sichtlich bewegte.

Das Konzert an Allerheiligen findet bereits seit gut sieben Jahren statt. Dieses Mal kamen besonders viele Zuhörer. "Es hat sich wohl herumgesprochen", freute sich Presbyter und Moderator Wolfgang Sander über dieses Interesse, das er nicht erwartet hatte. Mit ein paar weiteren Stühlen wurde schnell Platz geschaffen.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper