Zukünftig nur ein Gottesdienstzentrum in Wiemelhausen

Erstellt am 24.09.2019

Presbyterium informiert über den Zwischenstand bei der Gebäudeentwicklung

In Arbeitsgruppen vertieften die Gemeindemitglieder mit dem Presbyterium das Zwischenfazit. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Melanchthon- oder Petri-Kirche? Eine Entscheidung, welche der beiden denkmalgeschützten Kirchen die evangelische Kirchengemeinde Wiemelhausen für ihre zukünftige Gemeindearbeit erhalten will, gab es nicht bei der aktuellen Informationsveranstaltung. Das Presbyterium präsentierte vielmehr ein belastbares Zwischenfazit zu den Stärken und Schwächen der derzeit drei Standorte, Baumhofzentrum inklusive.


So soll Letzteres zwar auf jeden Fall als Gottesdienstraum zu Gunsten einer größeren Kindertagesstätte mit U3-Plätzen aufgegeben werden. Treffpunkte für Gemeindegruppen im Haus oder in der Nähe will man jedoch weiter anbieten, auch mit regionalen Partnern. "Wir ziehen uns nicht aus der Fläche zurück, müssen aber dem Votum der Landeskirche folgen, zukünftig nur ein Gottesdienstzentrum zu haben", betonte Pfarrer Martin Röttger dazu.

Das Zwischenfazit erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus dem Presbyterium mit der Firma Synergon. Diese sieht Entwicklungschancen für die Petri-Kirche, weil sie mitten in der Gemeinde gelegen ist. Das benachbarte Pfarrhaus ließe sich für Gemeindearbeit nutzen. Schlecht vermarktbar ist die Kirche jedoch wegen der Schäden und wegen des Denkmalschutzes.

Für die Melanchthonkirche spricht dagegen Stadtnähe und gute Erreichbarkeit. Allerdings ist sie genau deswegen eher verkäuflich. "Wir können auch zurückmieten", erklärte Presbyter Holger Saiko, der die Aufstellung vorstellte.

Sein Fazit: "Wir können nun Fahrt aufnehmen bei der inhaltlichen Konzeption unserer Gemeindearbeit. Dabei sind auch Sie gefragt, welche Aufgaben Ihnen in der Gemeinde wichtig sind", bat er die Gemeindemitglieder um Unterstützung.

Drei Kernaufgaben gibt das Gemeindekonzept für den Zusammenschluss aus Petri-Wiemelhausen und Melanchthon-Gemeinde allerdings vor. "Diakonie, Jugend- und Kulturarbeit haben wir als Gemeindeaufgaben festgelegt", sagt Presbyterin Gertrud Wegener. Dafür wird ein "Ideal-Raumprogramm" erarbeitet. Etwa indem unter den Kirchenemporen zukünftig Gemeinderäume entstehen und der Raum zugleich für einen großen Festgottesdienst wie Weihnachten geeignet ist.

"Diese Gebäudebilanz ermöglicht uns, auf Verantwortliche in Kirche, Stadt sowie auf weitere mögliche Investoren zuzugehen", betonte Saiko. Ende September trifft sich die Arbeitsgruppe mit leitenden Mitarbeitern verschiedener städtischer Ämter. Im Oktober soll ein Gespräch mit Superintendent und landeskirchlichem Bauamt folgen. Saiko: "Mit Hilfe unserer Fakten versuchen wir eine verlässliche Auskunft dazu zu bekommen, wie sie die Situation einschätzen und welche Lösungswege sie sehen."

Die Besucher gingen zufrieden nach Hause. "Es passiert etwas", kommentiert ein Gast. Bianca Oshege vertieft: "Ich fühlte uns einbezogen in die Diskussion. Beruhigend war, dass inhaltliche Aspekte und nicht das Finanzielle über den zukünftigen Gemeindestandort entscheiden sollen. Alle Zielgruppen wurden im Konzept zudem mit bedacht."

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper