Der Glaube ist ihm eine Herzensangelegenheit

Erstellt am 18.06.2019

Pfarrerr Paul-Gerhard Böhringer ist in Weitmar in den Ruhestand verabschiedet worden

 

Mit über 200 Besuchern gut gefüllt war die Matthäuskirche in Weitmar, als die Gemeinde Pfarrer Paul-Gerhard Böhringer in den Ruhestand verabschiedete.

Zu Gast waren nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder sowie Superintendent Gerald Hagmann, auch Amtskollegen sowie Mitarbeitende des Jugendpfarramtes und der evangelischen Erziehungsberatungsstelle waren zur Verabschiedung gekommen, wie Pfarrerin Ursula Borchert bei der Begrüßung erfreut feststellte.

"38 Jahre warst Du Seelsorger und bist dabei Bochum treu geblieben“, erklärte Superintendent Hagmann. „Deiner Kirche hast Du aber - entsprechend Deiner Qualifikationen - in unterschiedlichen Arbeitsbereichen gedient.“ Denn: Pfarrer Böhringer ist nicht allein studierter Theologe, sondern auch Psychologe. Hagmann: "Du brachtest Dich deshalb außer hier in Deiner Gemeinde in Weitmar auch 18 Jahre lang als Leiter des Jugendpfarramtes ein." Seine Tätigkeit als Erziehungsberater im Evangelischen Beratungszentrum für Ehe-, Erziehungs- und Lebensfragen der Diakonie Ruhr kam hinzu.

Böhringer habe in vielen unterschiedlichen Projekten gearbeitet und dabei so manches angestoßen, sagte Hagmann weiter. Als Beispiel nannte er den erfolgreichen Jugendgottesdienst "Jump-In".

Wie sehr der Glaube für Böhringer eine Herzensangelegenheit ist, machte er in seiner Predigt deutlich: Jesus Christus‘ Herrschaftszeichen ist das Kreuz. „Im Kreuz ist er, der mich begleitet, der mir sagt 'Gib nicht so schnell auf', der mir sagt 'Such einen anderen Weg'".

Drei kurze biblische Lesungen seiner drei Kollegen Ursula Borchert, Ulrike und Andreas Menzel zu den wichtigen Stationen verwiesen zudem auf Böhringers Leben im Glauben. Das waren die Taufe (Lesung am Taufbecken), die Konfirmation (Lesung am Altar) sowie die Beauftragung zum Dienst als Pfarrer (unterm Kreuz). Die drei überreichten ihm beim anschließenden Empfang auch einen Weinstock für den Garten – passend zu Böhringers Konfirmationsspruch "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben".

Grußworte gab es von den Pfarrkollegen aus Linden Angelika Hövermann und Rolf Schuld sowie vom Schulleiter der Matthias-Claudius-Schule Volkhard Trust. Im Gottesdienst bedankte sich Pfarrer Johannes Ditthardt für die Jahre lange Zusammenarbeit - unter anderem Jump-In Gottesdienste - mit dem Song "Sekundenglück" von Herbert Grönemeyer. Die Mitarbeitenden der Gemeinde sangen zudem mit dem Presbyterium ein von Gemeindekantorin Ute Wiegard gedichtetes Abschieds- und Segenslied für Paul-Gerhard Böhringer.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Pfarrer Paul-Gerhard Böhringer predigte selbst bei seiner Verabschiedung. Fotos: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

Paul-Gerhard Böhringer wurde 1953 in Tansania geboren, wo seine Eltern im Auftrag der Bethel-Mission arbeiteten. Im Alter von fünf Jahren kam er nach Bielefeld. Er studierte ab Mitte der 70er Jahre Theologie und Psychologie in Bethel, Tübingen und Göttingen.

Nach Abschluss des 1. theologischen Examens 1979 absolvierte er sein Vikariat in Witten. Seinen Probedienst trat Böhringer 1981 in Weitmar an. Da eine Pfarrstelle unbesetzt war und die Gemeinde ihn gerne haben wollte, wählte sie ihn zum frühst möglichen Zeitpunkt auf diese Stelle. Die Amtseinführung fand am 27. November 1983 statt. Zwischenzeitlich bestand er sein psychologisches Examen an der Ruhr-Universität.

1991 wechselte Böhringer als Leiter ins Evangelische Jugendpfarramt des Kirchenkreises Bochum. Dort organisierte er unter anderem Begegnungsmaßnahmen in Israel, Korea sowie in den KZ's Bergen-Belsen, Nordhausen und Stutthof. 2009 kehrte er auf eine halbe Pfarrstelle in die Gemeinde zurück. Zeitgleich arbeitete er als Erziehungsberater im Evangelischen Beratungszentrum für Ehe-, Erziehungs- und Lebensfragen der Diakonie Ruhr.