Gemeinde in Wiemelhausen diskutiert über ihre Zukunft

Erstellt am 25.03.2019

Presbyterium stellt auf einer Gemeindeversammlung Entwicklungsszenarien vor

Jugendarbeit, Diakonie und Kulturarbeit sollen die Schwerpunkte der zukünftigen Gemeindearbeit in Wiemelhausen sein, betonte Pfarrer Martin Röttger in der Gemeindeversammlung. Foto: Fritz-Wicho Herrmann-Kümper

 

An welchen Standorten will die evangelische Kirchengemeinde Wiemelhausen bis 2030 präsent bleiben? Diese Frage diskutierte jetzt anhand von verschiedenen Szenarien eine Gemeindeversammlung in der Melanchthon-Kirche.


Deutlich wurde für die rund 60 Besucherinnen und Besucher: Das Baumhofzentrum wird nicht mehr zu den Predigtstätten gehören. Die Melanchthon-Kirche und die Petri-Kirche sind noch vertreten, obwohl bei beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden Sanierungen anstehen. Presbyter Wolfgang Sander: "Nach der aktuellen Kostenschätzung der Bauabteilung im Kirchenkreis sind es zwei Millionen Euro für Petri und 500.000 Euro für Melanchthon."

Das Baumhofzentrum soll nach dem Willen der Arbeitsgruppe, die mit Jörg Beste von der Beratungsfirma Synergon in den letzten 18 Monaten die Entwicklungsszenarien auf der Grundlage von erhobenen Fakten erarbeitete, der Gemeinde erhalten bleiben. "Wir empfehlen den Ausbau zum Kindertagesstättenzentrum mit U3-Gruppe. Möglicherweise bleibt auch noch ein Saal", erklärte Presbyter Heiko Sayko. Hintergrund: Bisher hat die Kindertagesstätte "KIWI-Nest" einen Anbau am Hause.

Für die Petri- und Melanchthon-Kirche gab es bisher drei Zukunftsszenarien. Nach Gesprächen mit dem Kirchenkreis und der Landeskirche ) war klar: Die Gemeinde könne langfristig nur eine Kirche erhalten kann. Das könne auch die Petri-Kirche je nach inhaltlichem Konzept sein.

Hinzu kommt: Ab 2021 wird das "Neue Kommunale Finanzmanagement" auf kirchliche Gebäude übertragen. Diese Richtlinie sieht vor, dass Gemeinden 20 Prozent des Feuerversicherungswertes eines Gebäudes pro Jahr in die Baurücklagen stellen. "Bei uns sind das derzeit 88.000 Euro im Jahr", erläuterte Sayko. Geld, das für andere Aufgaben fehlt. Und das vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und damit auch abnehmender Einnahmen.

Für welche inhaltlichen Schwerpunkte die Gemeinde zukünftig steht, stellte Pfarrer Martin Röttger vor: "Das sind Jugendarbeit, Diakonie und Kulturarbeit."

Nachfragen zu den Gebäuden rundeten die Veranstaltung ab. Beschlüsse wurden nicht gefasst. Klar wurde: Möglichst bis Ende 2019 muss das Presbyterium bauliche Entscheidungen treffen. Vor allem da auch 2020 Presbyterwahlen sind. Röttger: "Wir laden deshalb wieder zur Gemeindeversammlung ein. Zwischenzeitlich informieren wir sie. Bleiben Sie mit uns im Gespräch. Ein Ort ist der Gottesdienst.

Fritz-Wicho Herrmann-Kümper