Kornharpen bekommt eine neue Kindertagesstätte

Erstellt am 12.02.2019

Evangelische Kirchengemeinde plant einen Neubau

Das ehemalige Gemeindehaus in Kornharpen, in dem derzeit noch das Familienzentrum untergebracht ist. Foto: Gemeinde

Auf ihrer jüngsten Gemeindeversammlung hat die evangelische Kirchengemeinde Harpen bekannt gegeben, dass sie in Kornharpen an der Ecke Im Hole / Zur Wegschere eine neue Kindertagesstätte bauen will. Das alte Pfarrhaus und der Kindergarten werden dafür abgerissen.


Finanzkirchmeister Thomas Schwittay stellte im Gemeindehaus an der St. Vinzentius-Kirche die Pläne der evangelischen Kirchengemeinde für das Gemeinde-Grundstück in Kornharpen vor. Demnach werden das alte Pfarrhaus und das Familienzentrum an der Straßenecke Im Hole / Zur Wegschwere abgerissen und eine neue Kindertagesstätte gebaut. „Die Bausumme beträgt 2,5 Millionen Euro und die Fertigstellung ist 2021 geplant“, erläuterte Schwittay die Pläne.

Auf Nachfrage teilte der Finanzkirchmeister mit, dass die Finanzierung über ein „innerkirchliches Darlehen“ abgesichert sei und der Bau von Kindertagesstätten durch Landesfördermittel unterstützt werde. Allerdings gebe es derzeit einen Einspruch gegen den Bauplan der Stadt Bochum, den man abwarten müsse. Dadurch könne sich unter Umständen noch der zeitliche Plan der Baumaßnahme verzögern.

Verzögert hat sich bereits der Umzug des Familienzentrums in das Übergangsquartier für die Bauzeit der neuen Kindertagestätte. Denn die vorübergehende Heimat der Kornharpener Kinder am Rosenberg wird noch von der Kita Bethanien aus Gerthe genutzt, die wegen eines Wasserschadens in ihrem neuen Gebäude an der Lothringer Straße dort noch nicht einziehen kann. „Wir hoffen nun, dass wir im Mai in das Haus an der Haydnstraße ziehen können“, sagt Kita-Leiterin Dagmar Noch.

Denn es ist auch höchste Zeit. „Die Einrichtung in Kornharpen kann ihr Alter von mehr als 74 Jahren nicht mehr verbergen“, schreibt Dagmar Noch in der jüngsten Ausgabe des Gemeindebriefs „Vinz!“. „Risse in den Wänden und den Decken, marode Heizungsrohre, Schimmel an den Wänden, nicht zu öffnende Fenster und marode und nicht funktionierende Heizungen zeigen die Missstände deutlich auf.“

Für Pfarrer Michael Dettmann ist noch ein weiterer Aspekt wichtig. Er betonte auf der Gemeindeversammlung, dass sich die evangelische Kirche nicht aus Kornharpen zurückziehe. Zwar habe man durch den Neubau als Kirchengemeinde keine eigenen Gemeinde-Räumlichkeiten mehr am Standort, aber sei dafür andernorts im Stadtteil weiter präsent – und meint damit den Umzug der Frauenhilfe vom alten Gemeindehaus an der Wegschere zur wenige Meter entfernten „Begegnungsstätte Kornharpen“, die von dem Kornharpener Initiative Team (KIT) getragen wird.

„Wir sind mit der Frauenhilfe eine gute Kooperation eingegangen und können am neuen Standort den Besuchern auch einen barrierefreien Zugang anbieten“, freut sich Pfarrer Dettmann. „Das war aus unserer Sicht die verantwortungsvollste Entscheidung, die auch etwas Mut erfordert hat.“

Christian Schnaubelt / Rolf Stegemann