Haben Sie mal „ein Ohr“ für mich?

Erstellt am 02.02.2019

Ehrenamt: TelefonSeelsorge und Krankenhaus-Seelsorge suchen Verstärkung

Für andere da sein, das ist eine große Aufgabe. Um diese Aufgabe zum Wohle der Menschen erfüllen zu können, suchen die ökumenische TelefonSeelsorge und die Krankenhaus-Seelsorge am Augusta Bochumer Bürgerinnen und Bürger, die gerne ehrenamtlich mitarbeiten möchten.

Pfarrerin Birgit Harnisch begleitet die ehrenamtlich Mitarbeitenden in der TelefonSeelsorge. Foto: KK

Die TelefonSeelsorge hat keine Öffnungszeiten und keine Feiertage. Rund 75 Frauen und Männer werden benötigt - Tendenz steigend – um diese Aufgabe zu bewältigen. Deshalb beginnt im März eine neue Gruppe mit der Ausbildung für die Arbeit am Telefon. Es sind noch Plätze frei.

"TelefonSeelsorge ist ein schönes Ehrenamt. Ich bekomme so viele Impulse auch für mich. Das hatte ich mir überhaupt nicht vorgestellt!", sagt Franka T. (61 J.), die seit acht Jahren mitarbeitet. "Wenn Geben und Nehmen so im Gleichgewicht sind, ist das eine gute Voraussetzung für Zufriedenheit im Ehrenamt," meint Pfarrerin Birgit Harnisch, die die Arbeit der Ehrenamtlichen begleitet.

Die ökumenische TelefonSeelsorge in Bochum wird von der evangelischen und der katholischen Kirche finanziert. In Bochum sind im letzten Jahr ca. 10.000 Anrufe eingegangen aus denen 8.000 Gespräche entstanden. Gechattet wurde über 200mal. Anrufende sprechen vor allem über Partnerschaftsthemen, familiäre Konflikte, Bewältigung von Krankheiten, Einsamkeit und psychische Probleme. Manchmal ist ein Gespräch mit der TelefonSeelsorge wie eine Begegnung auf der Straße, wenn jemand z.B. die Wohnung nicht mehr verlassen kann. Ungefähr einmal am Tag meldet sich jemand, der darüber nachdenkt, seinem Leben ein Ende zu setzen.

Da die Anliegen der Anrufenden vielfältig sind, ist eine gute Ausbildung und ausreichend Vorbereitung wichtig. Auch wer nach Abschluss der Grundqualifizierung am Telefon Gespräche führt, wird in Supervisionsgruppen begleitet und bildet sich regelmäßig weiter.

Wer sich gut in andere einfühlen kann, wer belastbar ist und bereit, in einer Gruppe über sich nachzudenken und sich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen, bringt gute Voraussetzungen mit. Wer sich bewirbt, sollte sich darauf einstellen, erst nach einem Jahr Ausbildung die Arbeit am Telefon aufnehmen zu können und sich anschließend auf drei bis vier Jahre Mitarbeit einzulassen.

"Man verdient kein Geld", sagt Harnisch, "aber man übernimmt eine sinnvolle Aufgabe und begibt sich auf einen Weg mit persönlichem Gewinn."

Bei der Planung sind (v.l.) Ernst-Albert Bub, Pfarrerin Martina Haeseler, Gerda Hengstenberg und Monika Ewald. Foto: Augusta

Verstärkung für das Team der Ehrenamtlichen wird derzeit auch an den Augusta Kliniken in Bochum gesucht.

"Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier im Augusta bezeichne ich gerne als eine schöne Besonderheit des Hauses", sagt Sophie Bunse, die neue katholische Seelsorgerin in den Augusta Kliniken. "Es ist wunderbar, wie hier alle Hand in Hand zusammenarbeiten und dadurch umfassende Betreuung und Begleitung von Patienten ermöglichen."

Die Arbeit in den Augusta Kliniken sei enorm vielseitig. Da könne jeder etwas finden. Besuchsdienst, Sitzwachen, Betreuung demenziell erkrankter Patientinnen und Patienten, Lotsendienst, Bücherei sowie Krankenhausfunk und -fernsehen sind nur einige der Aufgaben, die täglich von hilfreichen Menschen mit viel Freude erledigt werden.

Es gehe um Gespräche mit Patienten, Angehörigen und Freunden oder darum, kleine Besorgungen zu erledigen und sich evtl. mit jahreszeitlicher Deko oder in anderer Form ein wenig um eine konkrete Station zu kümmern, ergänzt Pfarrerin Martina Haeseler von der Evangelischen Kirche in Bochum.

Die engagierte Gruppe der ökumenischen Krankenhaushilfe sucht jetzt Verstärkung für alle Bereiche. Bunse und Haeseler werben für diese segensreiche Tätigkeit, "bei der man viel Dankbarkeit und Wertschätzung zurückbekommt", wie Ute Sumpf und Sigrid Weiße betonen, die sowohl im Lotsendienst als auch im Besuchsdienst tätig sind.

Das Miteinander und die Gemeinschaft auf der 6. Etage des Augusta seien eine gute, zusätzliche Heimat für alle, die sich hier einsetzen und engagieren.

"Manche Projekte und Ideen können wir nur umsetzen, weil wir auf diesen reichen Schatz von Ehrenamtlichen zurückgreifen können", schwärmt Sophie Bunse und fügt hinzu: "Schließen Sie sich unserer Gruppe an und engagieren Sie sich ehrenamtlich bei uns. Wir würden uns freuen!"

Informationen zur ehrenamtlichen Mitarbeit


Die neue Ausbildungsgruppe der TelefonSeelsorge beginnt im kommenden März, jeweils dienstagabends für rund zwei Stunden, die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest.
Für weitere Informationen erreichen Sie die TelefonSeelsorge unter Tel: 0234-58511, per E-Mail unter info@telefonseelsorge-bochum.de oder im Internet: www.telefonseelsorge-bochum.de.

Interessierte an der Krankenhaus-Seelsorge werden in einer kostenfreien Ausbildung auf die Begleitung und den Umgang mit kranken Menschen vorbereitet und in Gesprächsführung geschult. Nach der Ausbildung begleiten die Seelsorgerinnen das Besuchsteam weiter. Für Erfahrungsaustausch und Weiterbildung wird es regelmäßige Treffen geben. Zum Infoabend am 6. Februar 2019 um 17 Uhr im Augusta (Gruppenraum 6. Etage) laden die beiden Seelsorgerinnen herzlich ein. Interessierte kommen einfach vorbei und erhalten dort dann nähere Informationen.