Rund 1.000 Bochumer bilden eine Menschenkette um die Synagoge

Erstellt am 11.10.2019

Die Menschenkette an der Neuen Synagoge in Bochum. Foto: Rolf Stegemann

 

Rund 1.000 Bochumerinnen und Bochumer haben am Freitagabend schweigend eine Menschenkette um die Synagoge am Erich-Mendel-Platz gebildet.

„Wir stellen uns an die Seite derer, die im Fadenkreuz des Hasses stehen“, hatte Superintendent Gerald Hagmann von der Evangelischen Kirche in Bochum den symbolischen Schutzring begründet.

Nach dem Terror-Anschlag von Halle am Mittwoch mit zwei Toten hatten die Kirchen in Bochum kurzfristig dazu aufgerufen, sich mit den Jüdischen Gemeinden zu solidarisieren und eine Menschenkette um die Synagoge zu bilden - bevor der traditionelle Freitagsgottesdienst der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen stattfindet.

„Diese Aktion in Bochum ist symbolisch“, erklärte Michael Kemper, Stadtdechant der katholischen Kirche: „Denn in dieser Situation gewinnen Symbole eine größere Bedeutung als Reden. Wir alle müssen und wollen dem Hass, den unsere jüdischen Geschwister erleiden, entgegen treten.“

Neben Stadtdechant Kemper und Superintendent Hagmann beteiligten sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und einer seiner Amtsvorgänger, Ernst-Otto Stüber, sowie Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, Ratsmitglieder und Künstler wie Ludger Hinse an der Menschenkette. Auch der Herner Superintendent Reiner Rimkus war nach Bochum gekommen.

Rolf Stegemann

Fotos: Sabine Hahnefeld / Christuskirche Bochum und Christian Schnaubelt / Katholische Kirche